Eisenbahn Deutschland Röblingen a See | |||
Das Bahnbetriebswerk Röblingen a See | |||
Seite 3 1945 - 1970 |
Kleiner Beitrag zur Geschichte 1945 - 1970 |
Kriegsende.
Man machte sich zunächst ein Bild, was
noch an Maschinen in welchem Zustand da war. Nach einer
Zählung der Kriegsschadloks durch das RAW Halle mit Stand vom 15.Oktober
1945 sind im Bw Röblingen 15 beschädigte Lokomotiven vorgefunden worden. Man bemühte sich, eine
möglichst große Anzahl von Lokomotiven schnell wieder betriebsfähig zu
machen und übernahm nun auch noch die Ausbesserung von Reisezug - und Güterwagen.
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Zwischen Teutschenthal und Salzmünde pendelte eine 93er. Außerdem war eine 93er zwischen Oberröblingen und Sangerhausen im Einsatz. Diese Umläufe sind sicher in unterschiedlichem Maße über die Jahre modifiziert worden aber die Grundzüge sind recht gut erkennbar. |
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eine neue mechanische Besandungsanlage gebaut. Bei dem Sandverbrauch in der Steigung nach Blankenheim war das ein nicht zu unterschätzender, wesentlicher Fortschritt, denn das mühsame Verfahren mit Eimer und Leiter - hier z.B. links im Bild bei der Lok 58 1236 - konnte aufgegeben werden. Das war den Eisenbahnern eine Feierstunde wert. Die Lok im rechten Bild ist 58 445 mit der Aufschrift "Jugendlok Bw Oberröblingen". |
Links steht 58 1236 um 1960 vor dem Schuppen und manchmal traut man seinen Augen nicht. Da suche ich seit 30 Jahren Fotos von Röblinger 58ern und finde keine. Wenigstens hatte die Firma Rivarossi ein Einsehen und brachte das Modell ihrer G12 als 58 1236 vom Bw Oberröblingen heraus. Das ist mal eine Überraschung. Das dürfte auch die erste und einzige Lok des Bw Oberröblingen sein, die als Modell existiert. Ein schönes Denkmal hat man der G 12 damit gesetzt. Ich bedanke mich an dieser Stelle beim Team Foto Sammlung Autor mit freundlicher Genehmigung B.G.(†) |
des LOKPAVILLON Dresden für die Gelegenheit, die Maschine fotografieren zu können. Und wer die Lok in Farbe sehen will, kann hier mal klicken. Sehr großes Bild. |
Eine andere Röblinger G 12 war 58 401, die man in einer Aufnahme um 1960
links sehen kann.
Foto Sammlung Autor mit
freundlicher |
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Foto oben mit freundlicher Genehmigung B.G. (†) | |||
bis 19.01.42 Bw Mons (Belgien) | ab 10.04.57 bis 24.01.59 Bw Falkenberg | ||
ab 02.02.42 Bw Dresden-Friedrichstadt | bis 02.10.64 Bw Cottbus | ||
ab 16.01.47 Rbd Halle | bis 02.11.65 ( Ausmusterungsdatum ) Bw Nordhausen, hier | ||
( bis 10.10.47 Bw Merseburg) | 02.08.65 außer Betrieb genommen. | ||
ab 11.10.47 bis 09.04.57 Bw Oberröblingen |
Ab Ende der 40er Jahre wurden nach Beseitigung der Zerstörungen wieder Güterzüge von Oberröblingen nach Nordhausen, Halle, Hettstedt und Engelsdorf mit der Baureihe 58 gefahren. Es war die Zeit der Langläufe mit den "Jugendloks". Den Auftakt im Bw Oberröblingen machte 58 2013 zu einer Fahrt nach Berlin zu einem so steht es am Tender - Deutschlandtreffen der Jugend - Der Zug steht 1950 am Bahnsteig 2 in Oberröblingen. Hinter der Lok ein interessanter ehemals französischer Wagen. |
Lothar Belau weiß mehr dazu: Französische NORD - Bahn ist richtig, genauer gesagt einer vom Typ C11yi, später C11yfi genannt. Hiervon wurden zwischen 1928 und 1936 insgesamt 245 Stück gebaut, ein paar davon waren in Frankreich noch bis Ende der siebziger Jahre betriebsfähig. Trotz des äußeren Eindrucks handelte es sich hierbei nicht um Abteil-, sondern Großraumwagen dritter Klasse. Die fünf Türen pro Seite entsprechen der Ursprungsausführung. Sooo luxuriös war die Beförderung der VIPs also auch wieder nicht. Foto Sammlung Autor mit freundlicher Genehmigung B.G..(†) |
Und das ist eines der originalen Lokschilder dieser Lokomotive, die im Zeitraum vom Oktober 1944 (aus Halle/S. umbeheimatet) bis zum 22.07.59 ( Abgabe nach Großkorbetha) in Oberröblingen stationiert war. |
Ein im Dezember 1950 gefahrener Langlauf von 374 km erfolgte von Oberröblingen nach Niedersachswerfen, zurück nach Halle und wieder nach Oberröblingen ohne Gestellung einer Ersatzlok. Das liest sich leicht. Die folgende Tabelle zeigt aber zum einen, mit welchen - durchaus üblichen - Problemen sich der Werkstättendienst herumschlagen musste und zum anderen geben die Aufschreibungen wertvolle Hinweise auf die Lokstationierung beim Bw Oberröblingen in den Jahren 1958 bis 1960. |
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07.10.1929-19.12.1944 29.02.1948-05.05.1952 05.08.1953-22.03.1956 11.07.1956-29.06.1957 -> Wittenberg |
Sicher hat diese Lok dieses
Garantieversprechen auch mitbekommen und die Kollegen schauen
einigermaßen zugfrieden vor ihrer Lok 58 1890 aus. Wird eine Dienstplangemeinschaft
sein, die um
1960 vor der Lok steht. In der Dienstuniform drückt das Foto die
Zugehörigkeit der Eisenbahner zu Lokomotive und Beruf aus,
der für die Eisenbahner wirkliche Berufung
war. Der junge Kollege Franz P. auf dem Bild ganz links war 20 Jahre später einer
meiner Rechtsaußen. |
1962 - Die Baureihe 74 kommt nach Röblingen |
Eine Episode war ab 1962 der Zugang von einigen Loks der BR 74. 74 874 war zwar in Querfurt stationiert und fuhr auch gelegentlich Leig - Einheiten auf der Geiseltalbahn aber die anderen Loks dieser Baureihe waren größtenteils an Industriebetriebe vermietet oder wurden zu "Rest" - Diensten herangezogen. Ähnlich erging es 89 6209 (ehemals Kleinbahn Annaburg - Prettin). Sie war 1961/62 im Bestand und wurde danach an die Zuckerfabrik Erdeborn verkauft. |
1964 - Die Baureihe 83.10 wird im Bw Röblingen stationiert |
Ab 1964 wurde die BR 83.10 in Röblingen stationiert, die ihrerseits die Baureihen 93 und 94 ablösen sollte. Die 83er hat offenbar niemand fotografiert. Auch nach 25 Jahren Suche ist noch kein Foto dieser Neubaulok beim Bw Röblingen aufgetaucht. |
Die Baureihe 93 kam von 1963 bis 1966 wieder ins Bw und löste in dieser Zeit erneut die BR 94 im Personenzugdienst ab. Auch die Baureihe 52 kam neu nach Röblingen. Damit wurden die verbliebenen 58er abgelöst. Durch die Zuführung von Loks der Baureihe 52 und 52.80 ab dem 27.01.1967 und den ersten Dieselloks der BR V60 ab 19.10.68 war es möglich die 83.10 im Nebenbahndienst zu ersetzen, die hier im Streckendienst- wie andernorts auch - nicht befriedigt hat. Allerdings hat sich diese Baureihe hervorragend bewährt, wenn es um den Rangierdienst, vor allem zur " Grube" ging. Die 83.10 waren in Röblingen stationiert, nur einmal wurde auch in Querfurt eine dieser Loks stationiert. |
1966- Die Baureihe 44.0 wird im Bw Röblingen stationiert | |||
Die 52er waren auf der Steigungsstrecke nach Sangerhausen kein vollwertiger Ersatz für die Baureihe 58 und so wurden fast gleichzeitig Lokomotiven der BR 44.0 mit Ölhauptfeuerung stationiert. Schon zwischen 1951 und 1953 waren 3 Kohle-44er hier beheimatet, aber ab Ende 1966 kam eine größere Anzahl von Ölloks. Der Bestand pegelte sich zwischen Ende 1969 und Sommer 1973 auf 7-8 Maschinen ein. 44 0090 und 44 0093 verließen Röblingen am 29.08.1973 als letzte in Richtung Sangerhausen bzw. Nordhausen. |
Da Röblingen keine Ölbetankungsanlage besaß, mussten die Loks in Halle, Sangerhausen und Nordhausen Öl bunkern. Hier ein undatiertes Foto der 44 0300 auf dem Bekohlungsgleis, im Westteil des Bahnbetriebswerkes. Aufnahmedatum zwischen Oktober 1970 und August 1973. |
Ende 1966 hatte Rn noch einmal 18 G12 im Bestand, davon sind mindestens 5 in Untersuchung oder z-gestellt oder stellen die Heizlok. 6 Loks der Baureihe 93.0 stehn 15 Maschinen der Baureihe 94.5 gegenüber. 5 94er sind z-gestellt oder vermietet |
1968 - Die Baureihe V 60 wird im Bw Röblingen stationiert |
Sehen wir mal, wie sich der Lokomotivbestand am 01.03.68 im Bw Röblingen a See darstellt. Für diese Info danke ich lew, der diese Zahlen in bewährter Weise aus Primärquellen zusammengetragen hat.
Es finden sich am
01.03.68 insgesamt |
1968 übernahm das Bw Röblingen Aufgaben der Dampflokunterhaltung vom Bw Halle P und Bw Halle G. So waren jetzt auch Schnellzugloks der BR 03 sowie Personenzugloks der Baureihen 23 und 86 beim Bw in Röblingen in der Unterhaltung. Ab und zu kam auch mal eine 01 aus Halle zum Auswaschen und zur Reparatur. Die Schnellzugloks konnten hier allerdings nicht gedreht werden, sondern gingen bei Bedarf auf Drehfahrt über den Abzweig Ar, die Verbindung beim Stellwerk B1 und zurück über die Querfurter "Schiene" nach Röblingen. Die Loks der BR 86 verkehrten weiterhin auf dem Reststück der Halle - Hettstedter Bahn von Hettstedt nach Gerbstedt und Heiligenthal. Hallenser 03 und 23.10 sowie der 86er blieben mit Personal von Halle P besetzt, waren aber - wenn auch nur kurz - zeitweise in Röblingen beheimatet. |
Aus dieser Zeit stammt auch das Schild von 52 8059, einer langjährigen Lok im Bw Röblingen. Es hat sich erhalten und hängt in einer Kneipe in Leipzig-Engelsdorf. |
Das ist eines der damals üblichen Gipsbilder, die man zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten übereichte. Hier mal die "Goldversion" oder ist das die Bronzeausgabe ? Interessant scheint in diesem Zusammenhang die Auswahl der Lokomotive, das ist offenbar eine Baureihe 05, die es aber im Bestand der Deutschen Reichsbahn der DDR gar nicht gab. Das Größte war eben gerade gut genug. Dürfte so um 1960 gewesen sein, wobei diese Bilder aber über einen sehr langen Zeitraum verwendet worden sind... |
... und so findet man auch diese Ausführung in "Silber" zum 40-jährigen Dienstjubiläum aus dem Jahre 1959. Ich danke Herrn Walter Hönig für die Bereitstellung der Fotos. |
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Der Lokomotivbestand am 01.03.70:
7x44, davon 2 in Lo oder L4, |
Der Einsatz einiger Loks der Baureihen 50.0 (zwischen 17.02.71 und 30.05.73) und 58.30 (zwischen September und Oktober 1972 ) blieb eine Episode und hing mit dem hohen Schadlokbestand der Baureihe 44 zusammen, die zeitweilig ersetzt werden musste. Den mir bekannten Bestand an Lokomotiven im Bw Oberröblingen/ Bw Röblingen habe ich unter Statistik begonnen, zusammenzufassen. |
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Im 4.Teil gibt es den Bericht über die nächsten Jahre bis zum Ende des Bahnbetriebswerkes Röblingen und mein Forschungsergebnis. Klick. |
text und fotos, falls nicht anders erwähnt ©hans-peter waack berlin letzte bearbeitung 11 2019 | home | |||