Guten Tag mal wieder. Was ist eine Heizlok, habe ich den Papa mal gefragt. Er hat gesagt, die ermöglicht einem Kollegen eine stressfreie Nachtschicht und macht das Badewasser warm. Aha... aber so richtig verstehe ich es trotzdem nicht. Haben die keinen Ofen im Lokschuppen ? Der Papa sagt, die Heizlok ist der Ofen und dieser Ofen kann sich die Kohlen zur Not selber holen. Na gut...

Ein dieser "Öfen" war eine Zeit lang 52 8105, die vorher in Querfurt in Freiheit war, aber nun auch an der Kette (Dampfentnahmestutzen) hing. Im August 1980 stand 52 8105 im 5. Stand des Schuppens und heizte. Es erfolgte kein Umbau, dier Lok überbrückte den Ausfall von 58 1616. Ein bisschen Freiheit ist ihr geblieben. Sie konnte mit eigener Kraft zur Kohle fahren.

Rechts ein Bild aus der Sammlung Otto Welz (+)Bremsuntersuchung 11.02.53 steht am Führerhaus. Da ist das Bild also im Zeitraum bis August 1953 aufgenommen. Das ist der älteste Fotonachweis der Lok in Röblingen. Am 23.04.83 haben wir der Lok noch einmal ein Pappschild spendiert. An ein

Originalschild war ja nicht zu denken. Doch habe ich 25 Jahre später auf einem Trödelmarkt in Dresden am 5.7.2008 das abgebildete Schild gefunden. Wenn es Mittags noch auf dem Tisch liegt, stimmt meist irgend etwas nicht. Das Schild habe ich letzten Endes nicht erworben, weil mir doch ziemliche Zweifel an der Echtheit kamen. Neu lackiert, abgeschliffene Ziffern, Vorder- und Rückseite völlig unterschiedlich korrodiert - die Vorderseite dabei ungewöhnlich stark verunstaltet - und fehlende Nieten lassen diese Zweifel aufkommen. Ganz zufällig konnte man im Juli 2008 ein Schild mit der Nummer bei ebay ersteigern. Wird wohl das Schild vom Trödelmarkt gewesen sein.

Da war es so fotografiert, dass man die aufgezeigten Mängel nicht sehen konnte und es sah auch nicht mehr so neu aus. Der Verkäufer wird wissen, warum... :-). Wenn es doch eventuell, möglicherweise echt gewesen ist ... Hier ein zweifellos echtes Schild, aus einer vertrauenswürdigen Quelle - dem Hobbykeller eines Ex-Heizers vom Bw Röblingen.

Die Ziffer 1 hat es eigentlich bei der Reichsbahn so nicht gegeben. Man kann spekulieren, wie das Schild zustande gekommen ist, man wird zu keinem Ergebnis kommen.

Ende 1991 wurde 58 1616 wieder mit 5. Kuppelachse versehen. Am 04.11.91 fand ich die Lok abgestellt im Neubau. 131 002 hat es aber auch schon getroffen.

Die am längsten in Röblingen beheimatete Lok steht am 01.01.92 zur wahrscheinlich letzten Fahrt ins Museum nach Hermeskeil bereit. Es war geraten, nach der Silvesternacht noch mal zum Bahnhof zu fahren. Frische Luft tut ja an Neujahr besonders gut. Da war die letzte G12 aus Röblingen im Begriff, sich aus der langjährigen Heimat zu verabschieden. Es hat nicht interessiert.

58 1616 war durchgängig vom 31.10.51 bis 01.11.67 im betriebsfähigen Bestand. Weitere 18 Jahre hat sie hier Wasser warm gemacht. Das sind Zeiträume.

Es gibt sie heute noch. M. Ziegler hat mir dankenswerter Weise Fotos aus Hermeskeil überlassen. Über so ein Museum kann man streiten, aber wenn man sich nicht um die Lok bemüht hätte, wäre sie längst im Hochofen verschwunden.

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Im folgenden habe ich die bekannten Stationierungen der Lok 58 1616 zusammengefasst. Das Betriebsbuch ist als Zweitschrift nach dem Krieg neu erstellt worden und da haben die Beamten ( oder waren es Lehrlinge, die zum Lokzählen rausgeschickt worden sind ? ) offensichtlich eine falsche Fabriknummer mit einem falschen Hersteller eingetragen. Haben die vielleicht die Kesselnummer als Lok-Fabriknummer der Lok erfasst ? Man kann davon ausgehen, dass die heutigen Betriebsbuchangaben diesbezüglich nicht stimmen. Der Hersteller ist LHB.

Die Lok war vorher nicht im Röblinger betriebsfähigen Bestand. Man beachte auch die Endzeitstimmung neben der Lok. Es war die Zeit, als die DDR verfeuerte, was nur irgendwie brannte. 

Einer dieser Öfen war die 44 1280. Bild rechts entstand am 04.07.89. Hier noch Angaben zum Lebenslauf, für die ich mich bei "03083" aus der Drehscheibe-Online bedanke. Die Lok wurde in Röblingen bis ungefähr 1995 zerlegt.

Egon Ehlberg stand am 26.09.81 richtig, als 44 0280 noch nicht an der Kette lag und die Steigung von Saalfeld nach Unterwellenborn anging. Da durfte sie noch zeigen, wofür sie einst auf die Schienen gestellt worden war. Knapp 8 Jahre später wurde der Jumbo dazu verdonnert, im Bw Röblingen am See klanglos für warmes Wasser und Wärme zu sorgen. Vielen Dank für das Foto.

Nach 58er und 44er konnte man wieder 52er als Heizlok antreffen. 52 8044 war zum Zeitpunkt der Aufnahme vom 26.10.1989 bis 1993 der Warmwasserbereiter. Am 18.09.91 hat Norbert Schmitz diese Lok, eine langjährige alte Bekannte im Bw Röblingen respektive in der Einsatzstelle Querfurt, auf dem Heizlokgleisstummel vorgefunden. Vielen Dank für das Foto. Die Lok steht heute in der Loksammlung Falkenberg.

52 8028 kannte sich vom Ende der 70er Jahre noch bestens hier aus und wird sich nun gewundert haben, dass man sie im April 1993 an die Kette - oder besser - an den Schornstein gelegt hat.