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Das Bahnbetriebswerk Röblingen a See Teil 10 | Bemerkungen zum Bahnstandort Röblingen am See |
Bemerkungen zum Bahnstandort Röblingen am See und zum Bahnhof | ||
Das erste Foto hier ist die älteste röblinger Fotografie, die kenne. Zu danken ist der Familie Bobka aus Röblingen, Falls jemand weiteres Material zur Eisenbahn in Röblingen und in der Umgebung hat und das leihweise zur Verfügung stellen könnte, würde es mich sehr freuen. Gesucht werden Bilder zur Entwicklung der Eisenbahn zwischen Halle und Eisleben, Röblingen und Vitzenburg bzw. Roßleben und Teutschenthal und Salzmünde. Sehr interessant wären auch Informationen zu den Betrieben mit Pferdebahnen und Anschlussbahnen im genannten Einzugsgebiet. Vielleicht schlummert ja das eine oder andere Bild in röblinger Familienalben und könnte hier einen kleinen Beitrag zur Geschichte leisten. Danke :-) |
Der planmäßige Betrieb auf der Halle-Casseler Bahn sollte am 18.08.1865 aufgenommen werden, wurde aber auf den 1.9. verschoben, weil die Bahnhofsgebäude in Oberröblingen und Eisleben nicht fertig geworden sind, wie die Hallesche Zeitung am 15.08.schreibt: |
Im Quartalsbericht des Directoriums der Magdeburg-Halle-Leipziger Bahn über den Stand und die Fortschritte des Baues in der Zeit vom 1.October 1865 bis 1.Januar 1866 heißt es später lapidar : " Auf dem Bahnhofe in Eisleben und auf der Haltestelle zu Teutschenthal, Ober-Röbling., Riestädt sind die Empfangsgebäude nebst Halle und Wirthschaftsgebäude etc. hergestellt " |
Das Bild
(Sammlung Bobka) ist ziemlich alt, aber wie alt ? Einem Plan
der Baujahre der röblinger Gebäude ist zu
entnehmen, dass das Beamtenwohnhaus Nr.2 -
rechts neben dem Bahnhofsgebäude - im Jahre
1874 errichtet wurde. Ganz rechts das
Wohnhaus im Grasemannweg ist von 1875. Der
linke Bahnhofsanbau ist von 1884 und ist
im Bild noch im Bau. Allerdings ist
nicht sicher, ob die Jahreszahl die
Fertigstellung aller Etagen bis zur Höhe des
Bahnhofsmittelteiles ist. Hier wird nur die
erste Etage mit einem Schrägdach
errichtet. |
Rechts hinten kann man den Lokschuppen mit
Fertigstellung im Jahr 1876 sehen. Er war zu dieser Zeit 3-gleisig. Rechts gleich neben dem Haus
`Am Bahnhof 2`
fehlt das Haus `Am Bahnhof 2a`. Das wurde 1884 fertig. Das
Haus `Bahnhofstraße 1` wurde erst 1885 errichtet, das fehlt hier auch. Das
Foto ist von einem erhöhten Standpunkt, vielleicht vom 1884 gebauten
Haus `Bahnhofstraße 3` aus aufgenommen worden, besser bekannt als der
"Anker". Das war allerdings erst 1884 das erste Haus in der
Bahnhofstraße. Kann ja sein, dass es noch im Bau war.
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Der Bahnhof lag also ein Stück weg vom Ort, der sich in den
darauffolgenden Jahren auch in diese Richtung ausgebreitet hat. Die
Fläche links der Straße wurde zwischen 1864 (Promenade Nr. 5) und 1895
(Postweg Nr. 5) mit privaten Häusern bebaut. Rechts begann die Bebauung
1891 (Bahnhofstraße 27) und setzte sich bis 1927 (Apotheke) und 1928
(Bahnhofstraße 32) fort. |
" ... die schöne Lage des Bades in Verbindung mit dem nahegelegenen See hat übrigens Veranlassung gegeben, von dem ursprünglich für Teutschenthal und Oberröblingen gemeinschaftlich entworfenen EG |
abzugehen und einen besonderen Entwurf für letzteres vom Orte selbst aufzustellen, der .... seine Erläuterung darin findet, das Oberröblingen als ein Vergnügungsort anzusehen ist, wo sich bei angenehmen Jahreszeiten wohl eine größere Zahl von Passagieren einfindet..." |
(Zitat aus dem Schriftverkehr der Direktion der HCE mit dem Ministerium
für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten - Original-Rechtschreibung) Wenn wir im folgenden Bild einen Blick auf den Vergnügungsort werfen, finden wir eine fast perfekte Idylle, die der Ministerialbeamte vielleicht im Kopf hatte, wenn im Hintergrund nicht die Industrie der Frankestraße wäre, die alles andere als eine blühende Landschaft zauberte. |
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Der linke Schornstein ist schwer einzuordnen, steht wohl auch bei der Paraffinfabrik. Der rechte ist auf jeden Fall von der Paraffinfabrik Bunge & Corte. Der von hier aus linke, etwas niedrigere Anbau des Bahnhofes hat mindestens 1904 schon existiert, weil es aus dieser Zeit diese Postkarte gibt, die 1904 gelaufen ist und auch den Anbau zeigt. Man beachte die Gasbeleuchtung an den Bahnsteigen. |
Das Dach der Bahnsteigüberdachung scheint zu
fehlen, wird kaum rauszukriegen sein, wann
das repariert worden ist. Es ist ein schöner
Sommertag und auf dem Bahnsteig wartet
offensichtlich jemand mit der Gepäckkarre
und Dienst-oder Expressgut zur Verladung. Es
ist auf dem Foto kurz vor 10 Uhr, welcher
Zug könnte kommen ?
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text und fotos © hans-peter waack berlin letzte bearbeitung 02 2023 | home | |||