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Das Heizen war nicht
Arbeit im eigentlichen Sinne, es war mir zumindest ein Vergnügen - aber
ich musste es auch nicht jeden Tag machen - durch die mitteldeutsche
Landschaft der Zuckerrüben zu fahren und dabei während 10 oder 12
Stunden tonnenweise Kohle aufs Feuer zu werfen. Es war fast eine Droge,
aber es ist auch über 30 Jahre her, da verklärt sich Manches und so erinnert
man sich eben daran, dass man zwischendurch mit dem Fotoapparat aus dem
Fenster gehangen hat, um den Qualm aufzunehmen. Der Film war dann
folgerichtig auch schon in der Patrone zerkratzt, wenn man die Lok |
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verlassen
hat. Was war das doch für ein - heute für viele nicht
mehr nachvollziehbares - Erlebnis, wenn die Kiste
gleichmäßig und angestrengt bergauf stiefelte, den Zeiger des
Druckmanometers - meistens, aber nicht selten auch weniger - bei 16 bar wissend :-) und dabei ihre
typischen Klänge von sich gab. Das waren 10 km, bei denen man bei
Grenzlast die Schaufel nicht aus der Hand legen brauchte, auch wenn das Fotografieren
gelockt hat, aber das habe ich denn doch lieber nicht
gemacht, wenn der Meister mit den Elementen kämpfte und die Maschine
kurz vorm K...., also beim Wasser überreißen, war. Die Güterzüge waren nur selten so leicht, wie der
Personenzug auf dem
Bild. Das war jedenfalls am 14.02.81, bei Grockstädt und es war
eine meiner letzten Dienstschichten auf der Dampftraktion. |
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