Romonta |
Zur Geschichte der Kohleförderung im Oberröblinger / Röblinger Revier und zur Wachserzeugung im Speziellen empfehle ich diesen Artikel von Herrn Dipl.-Ing. Heinz Frellstedt. |
Hier soll im Weiteren der Bahnaspekt, soweit nachvollziehbar, im Vordergrund stehen. Die Eisenbahn kam erstmals im Jahre 1865 vorbei, als die Strecke Halle/S.- Kassel bis Eisleben fertig war. 1869 nutzte Riebeck die Chance und stieg in die Leitungsebene des Standortes ein. 1883 ging die Riebecksche Montanwerke AG daraus hervor. Riebeck hatte nicht mehr viel davon, den er starb im selben Jahr. 1922 begann die Wachsproduktion in Amsdorf. Dazu gehörte die Grube Rießer, ein Name der bis weit in die zweite Hälfte des 20.Jahrhunderts neben dem Credner und dem Kupferhammer oder dem Adler-Kali im Röblinger Umkreis bekannt war und auch noch ist. 1945 ging das Braunkohlenwerk Oberröblingen aus den Riebeckschen Werken hervor. seit 1958 kennt man den Begriff Romonta als Warenzeichen. 1990 kam der Standort zur MIBRAG um dann endlich ab 1.1.94 als Romonta GmbH zu firmieren. So heißt das Unternehmen heute noch. Es ist der größte Arbeitgeber weit und breit. |
man im einzelnen sieht. Das Bild ist zu klein. Es scheint aber, als ob der Maler auf dem Dach des "Roten Ochsen" steht. Wenn es denn das so genannte Gebäude schon gegeben hat, was nicht sicher ist um die Jahrhundertwende zum 20.Jahrhundert. Im rechten Mittelgrund steht natürlich die Brikettfabrik Kupferhammer. Links daneben die zwei Schornsteine gehören sicher zur Brikettfabrik Unterröblingen. Was das dahinter sein soll erschließt sich mir nicht. Kann eigentlich nur die Wachsfabrik sein, dann müsste die Karte in die Zeit um oder nach 1922 eingeordnet werden... Wie auch immer, alles gehörte einst zu den Riebeckschen Montanwerken. Der Name ist auch heute im Mansfelder Land noch ein Begriff. Die zu sehenden Fabriken verband ein 3,5 km langes Industriestammgleis, welches am Bahnhof Oberröblingen a See begann. Die einzelnen Anschlussbahnen am Stammgleis sowie dieses selbst waren später Teil des Gleisnetzes des Braunkohlenwerkes Röblingen. Dieses bestand zuletzt bis zur Wende aus den Betriebsteilen Kupferhammer Röblingen, Brikettfabrik Stedten, Tagebau Amsdorf und Montanwachsfabrik Amsdorf. Im Verlauf des Stammgleises war der Grubenbahnhof Röblingen angeordnet. Vom Grubenbahnhof zweigte die Strecke nach Stedten |
zur Brikettfabrik und zum Tagebau bzw. zur Werkstatt Etzdorf ab. Gleichzeitig gab es eine Verbindung um von der Strecke Querfurt - Röblingen am Stellwerk B1 direkt in den Grubenbahnhof fahren zu können. Damit konnte man im Bedarfsfall die Kohle aus dem Geiseltal über Querfurt und dieses Gleisdreieck direkt nach Halle abfahren. Die auf der Karte mit Spülkippe bezeichnete Stelle ist ein kurzer Gleisstumpf von etwa 200 m Länge. Hier wurden Kohlenstaubreste in Größenordnungen in die Landschaft verkippt. Der Webmaster hat in den Ferien als Schüler dort mit geschippt. Ob das Zeug noch da liegt ? |
|||
Darstellung auf der Basis einer Karte aus Lokreport Heft 2/96 . Farbiges habe ich ergänzt. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion LOKREPORT, wofür ich recht herzlich danke. |
Wieder gleiche Stelle wie oben, Blick aber nach Osten auf die Wagenübergabestelle. Auf dem Hauptgleis kommt 131 045 am 29.01.83 von Halle.
|
|
Ein seltenes Bild erreichte mich aus Saarbrücken, worüber ich mich sehr gefreut habe. "...Die Aufnahme wurde Anfang der 60er Jahre am Lokschuppen Kupferhammer gemacht. Lokführer: Heinrich S. (re.), Heizer: Achim S. (li.), Rangierer: Gerhard L. (mitte). Ein paar Details: 2-Achslok von Jung, Baujahr 1944, 300 PS, Dampfbremse. Diese Lok hatte ursprünglich eine Kobelesse. Nach einem Crash in Stedten wurde der Mantel kurzerhand entfernt und es blieb nur das einfache Abgasrohr - stehen..." |
||
Mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Schöneich, Saarbrücken |
Schauen wir uns an dieser Stelle mal die Bezeichnung der Triebfahrzeuge der Kohleindustrie in der DDR an. Werner Schöneich aus Röblingen konnte helfen. Die folgenden Informationen stammen von ihm. Vielen Dank dafür. Ich nehme gleich mal sein Beispiel 482-5-13: |
|||
482-5-13 | 482 ist die laufende Loknummer der Braunkohle | ||
482-5-13 | 5 ( x 100) steht für die Leistung 500 PS der Maschine | ||
482-5-13 | 1 steht für Regelspur und die 3 steht für die Anzahl der Achsen | ||
Die Spurbezeichnung wurde ungefähr 1965 umgeändert in A für Schmalspur und B für Regelspur. Darum hatten die neuen Dampfspeicherloks das B3 als Spurweitenhinweis und Achsanzahlkennzeichnung. |
|||
So, jetzt wissen wir das auch, mir war das bisher auch nicht bekannt. Man muss eben wissen, wen man fragen kann, wie immer im Leben. |
Das Stellwerk Ar an der gleichnamigen Abzweigstelle. Die heute nicht mehr vorhandene Weichenverbindung befand sich von hier aus etwa 100 m hinter dem Stellwerk. Zustand am 17.11.03. |
Vom Stellwerk Ar aus verläuft das Industriestammgleis ca. weitere 3 km parallel zur Hauptstrecke nach Halle in Richtung Osten. Man kann es ganz links erkennen. Während im Februar 1991 die Grubenfahrleitung noch hängt und später abgebaut werden wird, ist die Fahrleitung der Hauptbahn gerade im Bau. Aufnahme mit der 131 007 am 24.02.91 etwa auf halbem Wege zwischen Unterröblingen und Amsdorf. |
kürzlich der Fotograf der Aufnahme angerufen und hat mal alles aufgeklärt. Alles konnte ich am Telefon gar nicht mitschreiben, deshalb dauert es noch, bis ich alles erfasst habe. Soviel schon mal: Die Lok heißt ILSE und die Aufnahme ist von 1964. Und das Baujahr ist nicht 1911 sondern 1914. Dahinter steht übrigens die (!) Lok ERICH (!), erkennbar an den verchromten Lampenringen. Mehr dazu also demnächst... Links stehend das 6x6 cm kleine Originalfoto. |
|||
Foto mit freundlicher Genehmigung von Werner Schöneich, Röblingen am See |
|
Am 11.11.2017 war V 90 002 im Einsatz, um den Zug mit Erdaushub aus dem Stuttgarter Raum vom Bhf Röblingen nach Amsdorf zu holen." |
|
|
||||
|
||||
text und fotos, falls nicht anders erwähnt © hans-peter waack falkensee letzte bearbeitung 12.11.2017 | home | |||