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Most - Louka u Litvínova - Moldava v Krušných horách
Moldava v Krušných horách - Louka u Litvínova - Most
 
 
  Moldawa - Most CD-Kursbuchstrecke 135               CD Jízdní Řád Železniční Trať 135  
       
   
       
 

Die Strecke ist ein Teil der einstigen Verbindung Moldau-Brüx-Weberschan-Laun und schloß einst an Freiberg-Moldau an. Die durchgehende Verbindung existiert auf Grund der Grenze auch physisch nicht mehr.

 
       
 

Die Karte ist heute nicht mehr genau, da der - hier nicht eingezeichnete - Streckenast nach Litvínov Teil der Verbindung 134 von Oldřichov nach Litvínov ist. Auf dem gebirgigen Abschnitt konnte man neben tschechischen Typen bis 1945 auch Lokomotiven der deutschen Baureihen 38, 50, 52, 55, 57, 58, 64, 89 und 94 sehen. Im nächsten Bild vom 31.03.07 erkennt man das ehemals durchführende Gleis, auf dem der Triebwagen steht.

 
Kartenausschnitt: Zitat aus dem Kursbuch der Deutschen Reichsbahn des Sommerfahrplanes 1939 mit vom Autor vorgenommenen Ergänzungen
     
  Der Abschnitt Moldava - Mikulov-Nové Město    
       
 

Der tschechische Abschnitt am Südrand des Erzgebirges ist topografisch schwierig mit drei Tunneln, mehrere Stahlbrücken und zahlreichen gemauerten Überführungen. Der landschaftliche Reiz der nach Süden steil abfallenden Bruchscholle des Erzgebirges ist unbestritten. Man muss jedoch kein Prophet sein, um mittelfristig das Überleben des oberen Abschnittes in Frage zu stellen. Der Zustand der Strecke ist mehr als verbraucht. Aber die České Dráha ist ja immer für Überraschungen gut und man bemüht sich auch

 
       
 

um den Denkmalschutz-Status der Strecke. Ob das nützt ? Ohne sehr weitreichende Investitionen geht da nichts...

 

Bahnhof Moldau auf einer alten Ansichtskarte, die vielleicht aus dem Jahre 1910 stammt. Rechts das Empfangsgebäude. Links im Hintergrund der 2-ständige Lokschuppen. Der Güterverkehr war gewaltig.

     
 

810 145 steht am 31.03.07 im Bahnhof Moldava und wartet auf die Rückfahrt. Das Empfangsgebäude lässt den Charme vergangener Zeiten erahnen. Die Größe des gesamten Bahnhofsgeländes mit einem 2-ständigen Lokschuppen war einst ausgelegt für den massenhaften Güterverkehr aus den böhmischen Kohlegruben Richtung Sachsen. Man liest von Güterzügen im 10-Minuten-Takt, was ich technologisch nicht ganz nachvollziehen kann, trotzdem einige Bahnhöfe unterwegs mit durchaus umfangreichen Nebengleisen ausgestattet waren, von denen man heute im unteren

 
 

Abschnitt bis Dubí noch welche vorfindet. Die Strecke kann man im oberen Teil auf größeren Abschnitten einsehen, wenn man sich die Mühe macht und mal parallel zur Strecke wandert.

30.12.07. Das drittvorletzte und das vorletzte Bahnmotiv des Jahres 2007. Innerhalb 10 min schlug das Wetter wieder

 
       
 

um und so fuhr  810 666 in Moldava aus dem Nebel kommend in den Nebel. Eine Chance hatte ich noch. Die Brücke oberhalb Mikulov v Krušných horách lag bei der Hinfahrt in schönem Licht...

 
 
 
 
   
 
 
  Der Abschnitt Mikulov-Nové Město - Mikulov v Krušných horách  
       
 

Mit dem Auto kommt man nur in Moldava und Mikulov - hier Mikulov-Nové Město am 31.03.07 mit 810 145 - punktuell an die Strecke ran. Weiter unten - so etwa bis Lom - verläuft sie fast nur im Wald. Direkt vom Bahnhof Dubí aus führt eine asphaltierte Strasse weit nach oben. Das Befahren ist für den öffentlichen Verkehr aber verboten, so dass ich`s auch nicht bis zum Ende ausprobiert habe. Man sieht dort von der Strecke auch nichts.

 
       
 

810 314 hat am 31.03.07 soeben den Tunnel am Haltepunkt Mikulov v Krušných horách verlassen. Der Haltepunkt liegt weit oberhalb des Ortes und ist unbesetzt. Obwohl... ganz stimmt das nicht, denn ein großer Hund scheint zum Haltepunkt zu gehören. Bei einer Wanderung entlang der Strecke kann man den Tunnel bequem umgehen. Nördlich vom Tunnel geht man rechts auf dem Waldweg und kommt direkt zum Haltepunkt.

 
     
 

Durchlaufen empfiehlt sich zum einen wegen der Länge nicht und zum anderen ist das Profil durch Maßnahmen zur Abstützung der Tunnelausmauerung so eingeschränkt, dass einfach zu wenig Platz zum Ausweichen ist. Man hat die Geschwindigkeit auf 10 km/h gesetzt und wird dennoch den Eindruck nicht los, dass das Fahrzeug anstoßen könnte. Was natürlich nicht passiert...
Betrieblich interessant ist die Spitzkehre im Bahnhof Dubí.

 
     
  Der Abschnitt Mikulov v Krušných horách - Dubí  
       
 

Links geht es nach Most bergab. Rechts kommt die Strecke von Moldava. Am 24.03.07 war ich zum ersten Mal dort unterwegs. Rechts das Bild vom 29.12.07. Der Fahrplan ist dünn, manche Züge fahren nur Samstags und Sonntags.

 
 
       
 

810 145 führte am 29.12.07 und war pünktlich. Interessant, daß die Sicherungsanlage bereits 10 min vor Ankunft des Zuges ihr typisches Läutesignal gab. Links auf der Ladestraße hat man eine große Anzahl alter oder zumindest gebrauchter Schwellen abgelagert - ein Hinweis auf Bautätigkeit an der Strecke ?

 
       
 

Pünktlich 15:54 Uhr kam am 24.03.07 auch 810 043 mit 810 087 aus Moldava. Rechts 810 145 am 29.12.07. Das Stellwerk ist außer Betrieb. Nächste Bilder unten: 24.03.07. 810 087 steht um 15:55 Uhr neben dem Empfangsgebäude.

 
 
 
 
   
 
 
 

Die anschließenden langen Gleise sind ein Beleg für einst lange Züge. Das Kursbuch vom Sommer 1939 verzeichnet durchgehende Züge von Freiberg nach Brüx oder Eichwald, wie die Orte damals hießen, heute Most und Dubí.

 
 
       
 

16:00 Uhr standen 810 087 und 810 348 einträchtig im Bahnhof. 16:03 Uhr fuhr 810 348 als erster über die - durchaus selten gewordene - doppelte Gleisverbindung nach Most aus. 16:05 Uhr folgte der Zug nach Moldava.

 
       
 

Am 29.12.07 war das Wetter - wie seit Tagen - jenseits des Erzgebirges im Vergleich zu Deutschland eher depressionsfördernd und die Luft war voll von Smog. In Dubí war es dazu mit -5 Grad ziemlich kalt aber der Raureif an den Bäumen macht das wieder wett. 810 105 hat kurz vor zwölf Kopf gemacht und fährt nach Most aus. Im Schlepp ein Beiwagen und ein weiterer Motorwagen. Man leistet sich immer noch 2 Lokführer.

 
       
 

Am 24.03.07 war es mittlerweile ziemlich dunkel. Man kann ja in Dresden bei schönstem Frühlingswetter losfahren, da muss man auf der anderen Seite mit völlig anderem Wetter rechnen. Dank der neuen Autobahn erlebt man die zwei Wetterwelten nun innerhalb 40 Minuten. Und man erlebt auch 2 Benzinwelten *1). So war es auch an diesem 24.03.07.

 
     
  Der Abschnitt Střelná v Krušných horách - Osek Město  
     
 

Střelná v Krušných horách liegt mitten im Wald und ist typisch für den Streckenabschnitt im Wald unterhalb von Dubí. 810 218 hat am 31.03.07 kurz gehalten. Niemand wollte ein - oder aussteigen. Nur ein Fotograf hat die Gelegenheit wahrgenommen und in dieser abgelegenen Gegend ein Foto gemacht. Lok - und Zugpersonal haben verständnisvoll gewartet.
Děkuji mnohokrát na čekání :-) Osek Město war der Ausgangspunkt unserer Reise nach Moldava. 2 Personen zahlen von hier nach Moldava und zurück

 
       
 

74 Kronen. Der Kurs lag bei ungefähr 27,50 Kronen für 1 Euro. Da muss man diesseits der Grenze schon suchen, wenn man für das Geld soviel Erlebniswert haben möchte. Das Empfangsgebäude war sehr gepflegt und die gute Frau in der Fahrkartenausgabe war so mit Fensterputzen beschäftigt, dass der Verkauf einer Fahrkarte Nebensache war. Pomalu nennt man das und man wird es in Böhmen immer wieder treffen. Es heißt nichts anderes, als dass man sich nicht hetzen lässt und etwas in Ruhe tun wird, wenn man

 
     
  Der Abschnitt Osek Město - Most  
       
 

was in Ruhe tun kann. Im Gasthaus kann das schon mal nerven und es erinnert an die Vorwendezeit. 810 218 hält am 31.03.07 in Osek.Der Kontrast zum Abschnitt bis Osek im durchaus romantischen Erzgebirge kann nicht größer sein, wenn man sich das Bild betrachtet. Die Strecke ist nun u.a. von den Chemieanlagen des Unternehmens Chemopetrol und dessen Bahnanlagen beherrscht. Im Bild zieht sich die Strecke in einer großen S-Kurve von rechts oben nach links unten durch die Chemielandschaft um dann nach Most

 
       
   
       
 

einzuschwenken. Zusätzlich gibt es von Most in das Industriegebiet noch eine Straßenbahnstrecke. Zwischen Litvínov und Most muss man die Einstellung nicht befürchten. Das Unternehmen Chemopetrol sorgt für genug Verkehr und das Bw Most liegt auch dort. Entsprechend findet man einen lebhaften Chemieverkehr vor, der zum nicht unerheblichen Teil von privaten Unternehmen abgewickelt wird. SD ist so ein Unternehmen. Hier war die haupttrafolose 130 054 mit ihrem Zug abgestellt. Die Maschinen fallen durch

 
       
 

ihr attraktives Äußeres auf und sind immer hervorragend gepflegt. Der Rangierbetrieb ist enorm. Einen großen Teil übernehmen die Loks der Baureihe 110 vom Bw Most. Am 20.01.07 ist es 110 038. Und wenn man schon über die Bahnanlagen

 
 
       
 

läuft, sollte man die Null-Nummer 123 006 mit aufnehmen. Was hiermit dokumentiert wird.810 218 hat soeben den Güterbahnhof am Chemiewerk Chemopetrol passiert und einen kurzen Stop an diesem Stellwerk an einer Art Behelfsbahnsteig eingelegt. Es gibt einen Haltepunkt Most-Kopisty. Ob der Minibahnsteig an diesem Stellwerk dieser Haltepunkt ist, habe ich noch nicht herausbekommen.

 
       
 

354 195 kommt aus Osek, wird in Most wenden und wieder nach Osek zur Kirchweihe fahren. Das war am 18.08.07 in Most-Kopisty.

 
     
 

Noch ein Blick auf die Westseite des im Zuge der Streckenverlegung völlig neu errichteten Bahnhofs Most. Rechts vor dem Gebäude sind die Triebwagen der Baureihe 810 abgestellt. Bis es wieder losgeht, mit der ca. 75 Minuten dauernden Fahrt auf den Kamm des Erzgebirges.

 
 
 
  *1)  Dank der verlogenen sogenannten Ökosteuerpolitik "unserer Regierungen" - erinnert sich eigentlich noch jemand, wie es einst vollmundig aus den CDU - und FDP - Oppositionsreihen gegen die Einführung der sogenannten Ökosteuer durch die Rot - Grünen tönte ? - trennen uns dank der Autobahn auch weniger als 40 Minuten von einer - noch - anderen Benzinpreiswelt. Am 18.08.07 waren das an der - zugegeben sehr preiswerten - ONO-Tankstelle in Teplice bei exakt 99 Cent für Super immerhin 35 Cent pro Liter. Man muss wohl ab und zu daran erinnern, dass das umgerechnet eine Differenz von rund 72 (!) Deutschen Ex-Pfennigen pro Liter ausmacht. Macht bei 50 Litern 36 D-Mark. Das sind etwas über 17,50 Euro ! Wenn man also sowieso wegen der České Dráha rüber fährt... Das Verhältnis liegt 2010 immer noch bei 1,40 Euro zu 1,18 Euro.  
 
 
   
 
 
  Die Strecke Most - Moldawa auf Wikipedia      
  text und fotos, falls nicht anders erwähnt   ©    hans-peter waack dresden      letzte bearbeitung 27.07.10 home