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Röblingen/See - Schraplau - Querfurt
Röblingen/See - Schraplau - Querfurt


Diese Seite wird in den nächsten Monaten bis Mitte 2009 überarbeitet. Die Bilder werden neu aufbereitet. Neues Material wird eingearbeitet. Aus Zeitgründen geht das nur schrittweise. Einige Links werden zwischenzeitlich nicht funktionieren und einige Bilder werden nicht groß erscheinen. Der Webmaster bittet um Verständnis und sieht zu, daß er fertig wird...

Röblingen/See - Schraplau - Querfurt 

Abschnitt Bahnhof Röblingen/See - ehemaliger Anschluss Kaligewerkschaft


Ist es nicht erstaunlich, wie schnell von der gerade noch existierenden Realität nur Fotos bleiben ? Am 14.12.03 war es Realität: Eines der traurigen Kapitel der Verkehrsgeschichte im Königreich Sachsen-Anhalt wurde geschlossen. Noch trauriger die unsägliche ministerielle Verfahrensweise zur Mitteilung der Einstellung des Verkehrs. Minister sind eben immer für Überraschungen gut. Sonst wären sie ja nicht Minister. Aber nach den Ministern geht es ja auch nicht wirklich. 

Mich hat diese Abschiedsveranstaltung fotografisch nicht mehr interessiert. Es hängen zu viele Erinnerungen an der Strecke als funktionierende Einrichtung. 



Nur wenige Eisenbahnfotografen fanden Röblingen/See fotografisch interessant. Und ganz so aufregend ist der Eisenbahnstandort auf den ersten Blick auch nicht gewesen. Auf den zweiten aber schon...

Bis 1981 donnerten hier die Jumbos der Baureihe 44.0 auf dem Weg von Halle/Saale nach Nordhausen und zurück durch und die im Westen liegende Rampe zum Blankenheimer Tunnel machte das alles fotografisch interessant. 

Und es gab da seit 1876 ein Bahnbetriebswerk und hier begann die interessante Nebenstrecke nach Querfurt und weiter nach Vitzenburg/Unstrut, die, zum großen Teil dem Tal des kleinen Flüsschens Weida folgend, abschnittsweise durchaus ein bisschen Mittelgebirgscharakter hatte.

Am 13.12.03 war auf dieser Strecke also Schluss. Der Zugverkehr wurde völlig unspektakulär eingestellt. Keine sogenannte Prominenz ließ sich sehen. Keine Reden. Keine Erklärungen. Keine politischen Statements aber jede Menge unerträgliches Gelaber im Vorfeld.

Knallharte wirtschaftliche Berechnungen ohne Weitsicht haben letztlich über das öffentliche Interesse triumphiert. Wie leicht das ging. Wie schwer hatten es dagegen die Vorkämpfer für eine


Eisenbahnstrecke im Tal der Weida, die, selbstverständlich ebenfalls von wirtschaftlichem Interesse getrieben, energisch um diese Strecke kämpften. Jeder hatte seine Wünsche und jede Menge illusionärer Vorstellungen wurden verworfen. 

Aber jeder Meter ist auf die eine oder andere Art erkämpft worden. Sicher wurde diskutiert, geplant, nicht genehmigt, geändert, ganz verworfen und  wieder eingereicht, genehmigt und letztendlich gebaut. Jede Eröffnung eines Bahnhofes wurde gefeiert - wie heute auch. 

Wie viele Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft der Strecke mögen ausgesprochen worden sein ? Gut, daß unsere Vorväter nicht erfahren, mit welch leichter Hand man nun einen großen Teil der einst wichtigen Anlagen abreißt oder gar ganze Strecken stilllegt.  

Zwangsläufig stellt sich die Frage, für wen denn eigentlich die Bahn da ist ? Die aus der Sicht des Jahres 2008 mit Macht betriebene Privatisierung der Staatsbahn und das Verschenken des einstigen Volkseigentums an Anleger beantwortet diese Frage eindeutig.

Wer, an maßgeblicher Stelle, wollte da ernsthaft die Schließung einer sich nicht selbst finanzierenden Infrastruktur in Frage stellen ? Freilich niemand der Politikmarionetten. So kam es wie erwartet. 


Kurze Vorgeschichte: Der Streckenabschnitt von Halle/Saale nach Eisleben wurde am 1. September 1865 eröffnet. Viele – längst nicht alle - der im Umkreis von Oberröblingen liegenden Gemeinden, die man befragte, hatten sich mangels anderer Möglichkeiten zunächst für die Anlage eines Bahnhofes in Oberröblingen entschieden.
 
Aber schon nach relativ kurzer Zeit - etwa um 1880 - sahen auch die Besitzer der Kohlegruben in Stedten, der Kalköfen von Schraplau bis Esperstedt, der Mühlen in Esperstedt, die Großgrundbesitzer in Obhausen und auch die Besitzer der Querfurter Brauereien eine völlig neue Möglichkeit des Absatzes ihrer Erzeugnisse und der Zuführung von notwendigen Rohstoffen und großer Mengen an Brennstoffen für die Fabriken. 

Nicht zuletzt die Besitzer der Zuckerfabriken in Querfurt, Schafstädt und Vitzenburg spekulierten auf erhebliche Kostensenkung bei den Kohletransporten zu ihren Fabriken und die Möglichkeiten, die die neue Eisenbahnlinie beim Abtransport ihrer Produkte wie Zucker und Melasse bieten würde. Man nahm in Kauf, dass die weiter entfernt gelegenen Fabriken weiterhin Transporte bis zum Bahnhof Querfurt mit Pferdefuhrwerken vornehmen mussten.

Die Strecke sollte anfangs auch noch eine völlig andere Linienführung bekommen, aber es kam anders, wie wir heute wissen. Ein Baurat Plessner war offenbar mit der Planung beauftragt. Bei der Vorstellung seiner Pläne kam es sofort zu Differenzen mit den Unternehmern, denn er hatte den kürzesten Weg gewählt. Die Transportmengen der Unternehmer im Weidatal blieben unberücksichtigt, obwohl diese den Ausschlag zum Bau einer Bahnlinie gaben. Es bleibt auch heute noch unverständlich, warum man diese großen Unternehmen zunächst beim Bau nicht berücksichtigte. 

Man sprach seitens der transportwilligen Unternehmer sogar von einer „namentlichen Schädigung von Schraplau“, weil z.B. 42 Kalköfen nicht Berücksichtigung fänden und argumentierte, daß die Streckenführung durch das Weidatal zwar 3,5 km länger wäre aber durch den erheblich geringeren Erdmassentransport beim Bau der Strecke dieser Nachteil mehr als aufgehoben würde. 

Und nicht nur das. Man wies die Bahngesellschaft auch darauf hin, dass es sinnvoll wäre, den Bau der Strecke nicht zu verzögern um die Rentabilität nicht dadurch zu beeinträchtigen, daß die Strecke von Naumburg nach Vitzenburg eher fertig wäre, womit die Transporte zur Zuckerfabrik Vitzenburg über Querfurt entfielen. Nun ja, jedes Argument war gut genug.

110111_esperstedt_sued_250882_c_b800.jpg (119587 Byte) Die Bahngesellschaft ließ sich letztendlich überzeugen und es kam zu der heute noch nachvollziehbaren Streckenführung im Tal der Weida über Schraplau und Obhausen. Man änderte noch einmal die maximalen Neigungsverhältnisse zwischen Kuckenburg und Obhausen von 1:40 auf 1:60 oder rund 17 ‰, womit trotzdem noch eine „schöne“ Steigung entstand, die 100 Jahre später dem Eisenbahnfotografen eindrucksvolle Klänge der Dampfloks und schöne Aufnahmen bescherte. Aber auch die Dieselloks mussten mächtig "trecken", wie man im Mansfelder Sprachraum sagt. Im Bild ist das die Röblinger 110 111 am 25.08.82, die die Brücke zwischen Esperstedt-Süd - vormals Kuckenburg - und Obhausen befährt.

Ich darf hier mal spekulieren, welche andere Linienführung denkbar gewesen wäre, ohne daß ich das geländemäßig abschließend beurteilen könnte. Mit einer Neigung von 1:40 kann man aber überschläglich rechnen.

Die Ausfädelung aus dem Bahnhof Röblingen könnte der heutigen Linie gefolgt sein. Denkbar ist die Fortsetzung der Strecke in einem großen Bogen um das Gelände der alten Kaligewerkschaft - später die LPG - um etwa am heutigen Kreisverkehr am Einkaufszentrum die Schraplauer Strasse zu kreuzen und von hier in einem weiteren Rechts-Linksbogen die Steigung unterhalb Wenzels Höhe in einigermaßen verträglicher Neigung anzugehen. 

Die Strecke hätte sicher Alberstedt in einigem Abstand mit einem großen Linksbogen südöstlich mehr rechts liegen gelassen, denn tangiert, um - nach relativ gerader Führung über die Höhe - Döcklitz zu erreichen. Hier wäre die Führung in einem sehr großen Links - und Rechtsbogen  sinnvoll gewesen um allmählich das niedrigere Geländeniveau des Bahnhofs Querfurt von Osten her wieder zu erreichen. 

Das erste Bahnhofsgebäude war übrigens in Querfurt nördlich der Gleise geplant. Da es anders kam, haben Alberstedt und Döcklitz nun keine Haltepunkte erhalten, was aber seit dem Jahre 2003 nun auch wieder egal gewesen wäre.


Fotografisch wurde die Strecke meist unterschätzt, wie so oft, wenn man was vor der Haustür hat. Auch von mir. Hier waren die Baureihen 52, 52.80, 58, 74, 83.10, 89, 91, 93 und 94, später auch 110er, 111er und 112er und - selten - 118er anzutreffen. Und hübsche Stellen gab es auch, wie z.B. hier dieser enge Einschnitt in den Kalkfelsen in Schraplau, den an einem schönen Sommerabend des Jahre 1981 gerade 118 228 vom Bw Halle G befährt. Um diese Strecke geht`s hier also. Sie wurde im Jahre 1884 eröffnet. 118228_schraplau_0881_c_b800.jpg (97723 Byte)
Wer Lust hat, schaue nun mit mir zurück. 

Ein altes Bild von einer Postkarte mit einer - na klar - preußischen T3 soll am Anfang stehen. Eine für Nebenbahnen der preußisch-hessischen Staatsbahn zwischen 1882 und 1905 beschaffte Lok, die sich hervorragend bewährt hat. Ich würde die Karte  zwischen 1884 - dem Eröffnungsjahr der Strecke nach Querfurt - und 1890 einordnen. Dafür spricht, daß die Lok noch außen liegende Einströmrohre vom Regleraufsatz zu den Zylindern hat und eine durch den Sandkasten gelegte Reglerstange. Sie hat zudem noch kein Läutewerk. Man läutete anfangs mit der Handglocke. Und man erkennt die Umlenkrollen der Heberlein-

t3_hist_c_b800.jpg (158637 Byte) (Seilzug)-Bremse, was allerdings nichts Besonderes darstellte, da diese Bremsbauart auf Nebenstrecken weit und lange verbreitet war. Anfangs wurden auch die Gegengewichte in den Radsternen durch Blechplatten gehalten, man könnte vage meinen, das ist bei der Lok der Fall. Vor der Gleisseite des Empfangsgebäudes gibt es übrigens noch keine Bahnsteigüberdachung am Hausbahnsteig. Ich habe mir die Freiheit genommen und das Originalbild überarbeitet um offensichtliche Fehler an der Lok auszubessern. Der Zeichner hatte die Lok auf ein 2-achsiges B-Fahrwerk reduziert. Die Vorlage für dieses Foto war nur 3x2 cm groß, deshalb die bescheidene Qualität.

t3_rn_gl3_ca_1903_bis_1911_c_b800.jpg (128360 Byte) Ein Bild von einer Postkarte, das ich mal von 1903 bis 1911 einordne. Das Bahnsteigdach ist auf dem Foto und auf einem Plan von 1903 noch nicht und auf einem Plan von 1911 schon fertig. Die Lok links ist eine "richtige"  preußische T 3 - mit Heberleinbremse - vor einem Zug nach Querfurt. Rechts wohl eine preußische P 4. Die tiefe Kessellage deutet drauf hin, auch der freie Raum zwischen 2. Vorlaufachse und erster Kuppelachse. Auch die Anordnung von Schornstein und Dampfdom würde passen. Aber leider kam es dem Fotograf nicht so drauf an und so können wir ewig rätseln. Es könnte nämlich auch eine S 3 sein...
Foto Sammlung Lüdert

Sehen wir uns nun im Bahnhof von Röblingen am See um. Die Gleisanlage im Bahnhof war nicht immer so zugewachsen, wie zu DBAG-Zeiten und so wurde dem Reisenden damals in gewisser Weise ein Gefühl des sicheren Fahrens auf diesen Gleisen vermittelt. Erinnern wir uns, wie es aussah, als hier noch voller Betrieb war und die Personenzüge Richtung Querfurt am Bahnsteig, wie seit fast 120 Jahren, bereit standen oder wie man die Züge an den Bahnübergängen wahrnahm. 

Aber hat man das Alltägliche seinerzeit eigentlich noch wahrgenommen ? Blicken wir in das Jahr 1959.


Die Kriegsschäden waren weitgehend beseitigt, die Züge waren mehr als ausgelastet. Man fuhr zur Schule oder zur Arbeit. Der Umsteigebetrieb in Röblingen zu den Zügen in Richtung Halle oder Sangerhausen war enorm. Die Strecke stand in voller Blüte und der 75. Jahrestag der Inbetriebnahme der Relation war zu feiern.  
Sammlung Waack

75_jahre_89_c_b700.jpg (96131 Byte) Erinnert sich jemand an den 10.10.59 ? Da fuhr man zum 75-jährigen Streckenjubiläum nach Querfurt. Der Zug steht in Röblingen am Bahnsteig 3 oder auf Gleis 4*, je nachdem aus welcher Sicht man das sieht.  Das sollte aber das letzte Streckenjubiläum sein, obwohl die Strecke bis 2003 bestand, worüber noch zu berichten sein wird. Der Zug wurde von 89 6108 gezogen, die zu der Zeit beim Bw Engelsdorf beheimatet war. Röblingen hatte zwar auch des öfteren eine T3 im Bestand, aber richtig brauchte man eine 89er nicht und so war dieser Loktyp meist vermietet, z.B. an die Zuckerfabrik Erdeborn.  
*Ein Gleis 3 konnte ich in Röblingen übrigens noch auf keinem Plan finden.
Sammlung Waack 

Andere Quellen sagen, daß die Lok in Oberröblingen als einzige T3 im Jahre 1959 stationiert war. Bisher war nicht zu klären, was zum Aufnahmezeitpunkt nun richtig ist. Der Warnhinweis zum Dosieren unter Fahrleitung hatte in Röblingen keine Bedeutung. Außerdem können wir dem Bildausschnitt entnehmen, daß die letzte Bremsuntersuchung am 30.09.59 ausgeführt worden ist. Von dieser Fahrt gibt es mehr Bilder weiter unten.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rudolf Müller

528119_rn_gl20_0378_c_b800..jpg (128509 Byte) Viele Güterzüge wurden im "Neubau" oder der "neuen Welt", wie man den in den zwanziger Jahren errichteten Teil des Güterbahnhofs Röblingen auch nannte, zusammengestellt. Die Züge warteten dann auf Gleis 20 des Neubaus auf Ausfahrt in Richtung Halle oder Querfurt. Im März 1978 ist es 52 8119. Sie war neben der 52 8044 eine der letzten 52er mit Giesl-Ejektor - auch Quetschesse genannt - im Bw Röblingen. Die Lok bespannt hier eine Übergabe zum Kalkwerk Schraplau und wartet vor dem damals noch vorhandenen Formsignal auf die Ausfahrt. Rechts dahinter kann man den alten Begleiterwagen des Röblinger Hilfszuges sehen.

Und da die 52er das Begehr waren, haben mich die 44er nur am Rande interessiert. Die waren halt da und rauschten durch oder standen da rum. Naja, so war das eben damals... In diesem Fall ist 44 304 im Juli 1978 mit auf`s Bild geraten und in Richtung Halle war auch noch eine unterwegs, deren Nummer ich nicht weiß. 

528033_rn_gl20_300380_c_b800.jpg (175843 Byte) Am 30.03.80 ist es 52 8033, die den Bunkerzug nach Halle bespannt. Es war an dem  Tag so kalt, daß mich die Ausfahrt des Zuges fast nicht mehr interessiert hat, jedenfalls nicht fotografisch. Akustisch war es aber sehr bemerkenswert, denn die 52er hatte mit diesem Zug, den sie nur selten fuhr, kein leichtes Spiel. Üblicherweise hing eine 131 vorne dran.

112309_111991_roeblingen_0_180882_c_800.jpg (172318 Byte) Am Zug hängt die vom Braunkohlenwerk Deuben geborgte und nach dem Reichsbahnschema als 111 991 eingeordnete Lok. Vorspannlok ist 112 309. Die nach der Dampfzeit ab Dezember 1980 eintreffenden 110er waren nicht in der Lage, alle anfallenden Aufgaben problemlos zu übernehmen. So wurden 112er in Röblingen stationiert. Am 18.08.82 ist die gerade eingetroffene 112 309 in der Erprobung. Sicherheitshalber hat man die 111 mitgegeben. Das Formsignal ist inzwischen durch ein Lichtsignal ersetzt worden.

528034_528063_rn_0380_c_b900.jpg (129624 Byte) 52 8060 bespannt im März 1980 eine Übergabe nach Schraplau. 52 8034 holt ihren Zug aus Gleis 20 um ihn auf Gleis 4 nach Vitzenburg bereitzustellen. Die Szenerie rechts am 23.04.83 ist eine völlig andere als vor fast genau 3 Jahren. 110 126 hat dienstfrei und ist abgestellt und 112 549 wartet auf die Abfahrt nach Schraplau in`s Kalkwerk.  110126_112549_rn_gbf_230483_c_b800.jpg (101692 Byte)

528077_rn_hilfszug_210381_c_b800.jpg (94405 Byte) 52 8077 war Ende März 1981 die letzte unter Dampf stehende Lok im Bw Röblingen und sollte planmäßig am 21.03.81 die letzten Dampfleistungen nach Vitzenburg fahren. Man hatte sich am Nachmittag des 20.03.81 aber anders entschieden und die für den Hilfzug bereitgehaltene Lok 110 138 für die 52er auf die Strecke geschickt, so daß 52 8077 an ihrem letzten Betriebstag beim Bw Röblingen nun also Hilfszugbereitschaft hatte. Man sieht sie hier vor dem alten Röblinger Hilfszug. Es bestand aber durch diesen Dienstetausch die Möglichkeit, in aller Ruhe einige Abschiedsfotos zu machen.

Endlich, endlich, endlich habe ich ein Bild einer 58er vor einem Personenzug in Röblingen am Bahnsteig 3 bekommen. 27 Jahre hat`s gedauert, woran man sieht, daß es wirklich nicht einfach ist, zu alten Bildern zu kommen. Mein Dank geht an die Familie Lüdert. Es ist 58 1976, die da steht. Der Aufnahmezeitpunkt ist wohl so etwa zwischen 1960 und 1965. Die Lok war mindestens bis 1965 im Bw Röblingen.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Familie Lüdert

Am 16.08.82 bin ich mal spät abends zum Bahnhof gegangen um die 111 991 aufzunehmen. Es war zu diesem Zeitpunkt nämlich nicht klar, wie lange die Lok beim Bw Röblingen bleiben wird. Also bin ich, auch aus den Erfahrungen aus der Dampfzeit, beizeiten losgezogen.

110 164 ist aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen fast nie auf dem Foto. Ich habe sie eigentlich nur ein einziges Mal erwischt. Muß so etwa Juli oder August 1983 gewesen sein, als sie im Gleis 4 herumstand. Ich kann die Beheimatung in Röblingen bisher noch nicht auflisten. Lange war sie aber scheinbar nicht da. 110164_rn_gl4_0783_c_b800.jpg (160567 Byte)

Abschnitt Bahnhof Stedten - Bahnhof Schraplau

Dann folgt Stedten. Ein zunächst recht unbedeutender Bahnhof. Später war das der Anschlussbahnhof für die Brikettfabrik. Nach 1990 wurde der Bahnhof auf einen Haltepunkt reduziert und so blieb es bis zur Einstellung des Personenverkehrs. Neben einem Empfangsgebäude gab es einen Güterschuppen, der heute langsam zerfällt. Der folgende Plan stammt vermutlich aus der Zeit um 1890. Am 1.Januar 1981 fährt 52 8077 am Morgen kurz nach 10 Uhr aus Stedten aus. Zu der Zeit lagerten dort Gleisjoche, die auf der Strecke 661 aber nicht verbaut worden sind.

 

528077_stedten_010181_c_b800_2.jpg (115887 Byte)

Und so sah das hier am Bahnübergang Stedten früher aus. Links führt die Straße nach Stedten. Das Bild stammt wohl aus der Zeit um 1960. Blechbude und Läutwerk sind die typischen Begleiterscheinungen an der Strecke in dieser Zeit. Das Bild verdanke ich Herrn Rudolf Rindelhardt, wofür ich recht herzlich danke. rindelh_bue_stedten_um_1960_c_b800.jpg (73571 Byte)
Unten ein Lageplan vom Bahnhof Stedten im Zustand 1890. Das Gelände wird sich mit dem Aufbau der Brikettfabrik völlig ändern.


Ende der Ausbaustrecke


Am 26. Januar 1981 - ein eiskalter Wintertag - steht nachmittags 52 8063  mit einem typischen Zug nach Querfurt am Bahnsteig 3 und wartet auf den Abfahrauftrag. Am  Zugschluss steht noch 52 8175, die den Zug kurz vorher nach Röblingen gebracht hat.

 


Am 03.09.82 waren alle Dampfloks hier längst verschwunden und Röblingen hatte die erste 111er der Rbd Halle im Bestand, die im Sommer gelegentlich vor einen Personenzug gespannt wurde.

Normalerweise standen die Loks mit der Rauchkammer voraus - also vorwärts im landläufigen Sinne. Es gab keine Regel, aber es hatte sich so eingebürgert. Ein Lokführer, mit dem ich oft zusammen Dienst machte, fuhr aber gern anders herum. Also rückwärts (Tender voran, wie der Eisenbahner sagt) nach Querfurt und vorwärts (Rauchkammer voran) zurück. Die Leistung am Morgen nach Eisleben wurde meist so gefahren. Bilder von diesen Fuhren sind recht selten. Hier ist aber im Dezember 1980 unsere 52 8060 mal so vor dem Zug festgehalten.

Nicht zur Strecke nach Querfurt gehörend, aber trotzdem hier passend, ließen sich die Nordhäuser und Sangerhäuser Öl-Jumbos regelmäßig hier sehen um Nahgüterzüge zu bespannen, Schiebedienste zu übernehmen oder Wasser zu fassen. Im Juli 1978 kommt 44 0304 am Abend gegen 19:00 Uhr in Röblingen an und fährt zunächst zum Güterschuppen. Die nächste Leistung ist ein Schiebedienst nach Blankenheim. 131 041 wird Zuglok sein. Aber noch wartet die Maschine im Bahnhof von Röblingen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Signale noch Formsignale. Typisch die Losung auf dem Dach der hölzernen Wartehalle, die sich immer mal geändert hat, denn...

...am 29.10.79 hat Ralf Göhl, ein fotografierender Saalfelder Lokführer, die 52 8077 im Bahnhof aufgenommen. Es ist das einzige Foto, welches ich habe, auf dem nun diese Losung auf dem Wartehäuschen zu sehen ist. Die Losungen hat ja keiner mehr bewußt wahrgenommen und deshalb auch nicht fotografiert. Hier ist sie nun zufällig mit auf dem Bild.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Herrn Ralf Göhl

Bahnsteig 3 in Röblingen: Am 13.03.81 hatte 52 8174 noch eine Gnadenfrist von einer Woche. Um 22:25 Uhr wird der Zug als P 15563 nach Querfurt abfahren.

Am 15.03.80 war ich gleich noch einmal abends unterwegs auf dem Bahnhof. Es ist der gleiche Zug und auch die gleiche Lok aber ich wollte ein Dia machen.

Ein doch eher seltenes Foto, technisch etwas zweitklassig, da mit einer Knipskamera aufgenommen. 44 0354 und 52 8077 am Bahnsteig in Röblingen. Das war am 22.01.81.
Und am 11.09.80 ist es 52 8098, die bei Regenwetter am Bahnsteig 3 steht.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Patrick Wiktor

Das ist nach mal die Probefahrtfuhre am 18.08.81 nach Querfurt. Es ging natürlich alles glatt und die 112er waren von nun an vorrangig im Verkehr nach Vitzenburg im Einsatz.
 
 
 

Die normalen Personenzüge waren für die 110er und erst recht für die 112er natürlich kein Problem. 112 278 heizt am 20.01.83 den Zug nach Querfurt ordentlich vor.

Dieter Müller aus Naumburg verdanke ich dieses Bild. 52 8077 baut am 05.10.79 ihren Zug nach Vitzenburg zusammen und setzt den Zugteil, der nach Vitzenburg durchläuft, an den Bahnsteig 3 in Röblingen. Bis Querfurt hingen hinter diesen 3 Wagen im Allgemeinen weitere 5 Reko-Dreiachser und ein weiterer Gepäckwagen.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Dieter Müller, Naumburg


298 045 baut im April 1995 einen Zug für das Kalkwerk in Schraplau zusammen. Heute ist das der einzige verbliebene Anschließer am Reststück der Strecke.

Im Februar und März 1981 war noch Gelegenheit, die Röblinger Dampfzüge zu fotografieren, denn es war natürlich längst beschlossen, daß im März `81 Schluß ist mit aller Dampfherrlichkeit. An einem kalten Wochenend-Vormittag im Februar war ich deshalb wieder mal am Bahnhof unterwegs und traf 52 8077 bei der Ausfahrt. Es sollte die  letzte 52er in Röblingen werden.

Aber eine von den letzten Dampfloks, die überhaupt auf dieser Strecke unterwegs waren, war die 52 8039, die im Rahmen eines bestellten Güterzuges zu Fotozwecken her kam und im August 1996 nach Querfurt ausfährt.

110 006 gehörte nicht zum Bw Röblingen sondern war im Bw Halle G beheimatet. Umlaufbedingt kam sie öfter nach Röblingen und war nach Querfurt oder Merseburg unterwegs. Hier präsentiert sie sich Lok am 22.04.82 "RAW-frisch". Rechts 112 309 und 111 991 auf Probefahrt am 18.08.82

Am Neujahrstag 1981 fährt 52 8077 morgens 10:05 Uhr als 68625 nach Querfurt. Der Zug ist ein GmP. Den Personenwagen folgen typische Kohlenstaubwagen für das Zementwerk Karsdorf. Das ist später unter den Eisenbahnfreunden noch mal richtig berümt geworden, da sich nach der Wende die inzwischen nicht mehr existierende Karsdorfer Eisenbahngesellschaft -KEG- dort gegründet hatte.

An einem schönen Augusttag des Jahres 1980 fährt 52 8034 nach Querfurt aus und passiert dabei die damals abgestellte 52 1538, die in Röblingen nicht zum Einsatz kam. Meines Wissens wurde sie aber noch einmal bis etwa 1986 beim Bw Altenburg in Betrieb genommen.

52 8034 beschleunigt ihren Zug sehr fotogen im Sommer 1980. Links ist die Abstellanlage an der alten Entladerampe - als Kind war das einer meiner interessantesten Spielplätze - zu sehen, auf der auch die Wagen von Hand gereinigt worden sind. Sicher erinnert sich mancher an den typischen Geruch der frisch gebohnerten Wagenfußböden...


Es ist der 18.07.82. 111 991 rangiert im Vorfeld des Bahnhofs Röblingen am See. Links kann man den alten Güterschuppen erkennen und ganz rechts steht auch noch ein richtiges Stationsschild von Röblingen am See, welches man auch noch aus dem fahrenden Zug erkennen konnte. Dahinter die Gebäude der ehemaligen Bahnmeisterei Röblingen.

52 8077 rangiert in diesem Bild ihren Zug an den Bahnsteig und muß, da es ein langer GmP ist, weit über den Bahnübergang hinausziehen. Dieser 14.03.81 war kalt und total verregnet. Es war für mich aber definitiv die vorletzte Möglichkeit, wenn ich noch paar Bilder in den Kasten bekommen wollte. Das Dampfende in Röblingen war beschlossene Sache und am 21.03.81 sollte unwiderruflich Schluß sein.

Es sieht zwar aus, wie ein schöner Frühlingstag, es ist aber der 01.01.94. 202 446 fährt nach Querfurt aus. Der Posten 17b ist weg. Der Zug besteht nun aus 4-achsigen Rekowagen.

Freitag, der 20.03.81. Der vorletzte Tag des Dampfbetriebes auf der DR-Kursbuchstrecke 661 und beim Bw Röblingen ist angebrochen. Eines konnte man am Morgen nicht wissen. Der Zug  GmP 68625,  der Röblingen pünktlich um 10:05 Uhr  verließ, war dann doch der letzte planmäßige Dampfzug nach Querfurt, der mit einer Dampflok des Bw Röblingen bespannt war. Die Dampfzeit endete unspektakulär. Ich habe am 20.03.81 an der Strecke keine weiteren Fotografen gesehen. Man hat es zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich realisiert, daß nun Schluss ist mit der Dampfherrlichkeit. Auch ich habe den Zug dann nur noch bis Esperstedt verfolgt.


528077_rn_bue_200381_c_b800.jpg (100669 Byte) Vom Bahnsteig bis zum Bahnübergang ging`s durch die Weichenstrassen noch recht gemütlich. Zwischen den Bildern liegen über 10 Jahre. 52 8077 habe ich am 20.03.81 erwischt, die 110 046 an der selben Stelle im Oktober 1991.

Unten: So stellte sich die Ausfahrt eines Dampfzuges aus


der Blickrichtung  Schraplauer Strasse mit einer 52er und einem Moskwitsch im Dezember 1980 dar.
Rechts: Und so sah das am 24.Januar 1983 aus, als 112 549 nach Querfurt ausfährt. 

rn_von_oben_um1920_c_b1000.jpg (240648 Byte) Ein interessantes Bild aus der Vogelperspektive. Aufnahme nach dem 1.Weltkrieg, wahrscheinlich um 1920. Die Schrebergärten an der Seestrasse sind schon angelegt und der Rest der Ottiliengrube westlich der Seestraße ist noch völlig unbewachsen.

Ich darf hier mal ein Foto meines Sohnes voranstellen, der zum Aufnahmezeitpunkt 5 Jahre alt war und unbedingt fotografieren wollte. Also habe ich mich um den D-Zug rechts mit der 132 gekümmert und er hat den "kleinen Zug" aufgenommen und das Häuschen - der Posten 17b -  sollte unbedingt mit auf`s Bild und er war auch instruiert, sich ja nicht von der Stelle zu bewegen, aber "das mache ich doch beim Fotografieren sowieso nicht", war die Antwort und so kam auch eine Menge an Utensilien der damaligen Reichsbahn mit auf`s Bild. Jeder sieht die Welt halt anders....zum Glück...Ja,ja, das waren Zeiten, am 14.04.1991 :-)

Auf einer G 12 oder T16 Dienst zu tun, war mir zwar nicht mehr vergönnt, aber hier ist ein Ausschnitt aus einem Buchfahrplan von etwa Anfang bis Mitte der 1960er Jahre mit den Lastangaben für die Baureihen 58 und 94. Für die Baureihe 58 sind 500 Tonnen und für die Baureihe 94  550 Tonnen angegeben.

Und weil wir gerade bei Fahrplänen sind, hier noch der Ausschnitt aus dem Taschenfahrplan der Reichsbahn des Jahres 1968.
Erinnern wir uns nun, wie man die Fahrpläne mit Leben erfüllte und die Züge an den Bahnübergängen wahrnahm oder wie es an der Strecke aussah. Dabei gibt es den ein oder anderen Blickwinkel auf den Bahnbetrieb, der dem Reisenden sonst eher verborgen blieb. Manches Foto entstand freilich von nicht erlaubter Stelle und überhaupt war das Fotografieren eigentlich verboten. Es war unklar geregelt.

528077_rn_240181_c_b900.jpg (107959 Byte) Auf diesem Bild kann man 4 Wochen vor dem Dampfende in Röblingen auch DDR-Alltag pur mit Sirene, schlechter Strasse, uraltem Bauwagen und solchen Sachen entdecken. Die Stelle ist heute nicht wieder zu erkennen. Das ist ein Nachschuss auf den hinter dem Bahnübergang an der Schraplauer Strasse  mit der Lok 52 8077 verschwindenden Zug. Aufgenommen am 24.01.81, das war ein eisiger Morgen.
Das nächste Foto von einer nicht erkennbaren 52er ist am 09.08.80 gleich hinter dem Bahnübergang im Zuge der Schraplauer Strasse aufgenommen worden. Was mich dahin trieb, weiß ich heute nicht mehr, denn es ist ja nicht sooooo die Mega-Fotostelle. Aber aus heutiger Sicht hatte es doch Sinn, denn das ist fast genau die Stelle bei

 
km 0,4, an der die ehemalige Anschlußbahn zur Kaligewerkschaft Oberröblingen abzweigte. In einem Plan aus dem Jahre 1911 kann man den Anbindepunkt sehen. Und noch Etwas - mir bis vor kurzem Unbekanntes - fällt dem Insider auf dem Plan auf... Dazu später an anderer Stelle aber mehr.

Wenn`s dann hinter diesem Bahnübergang richtig los ging, hätte man meinen können, es gelte eine lange Steigung zu bezwingen. Es ging aber zunächst mal leicht bergab.
Im mir dankenswerter Weise von Herrn Dieter Dalicho zur Verfügung gestellten Foto rollt 52 1635 am 04.08.69 denn auch ohne große Anstrengung bergab. Hier ist interessant, daß andere Fotografen lange vor mir auch diese Fotostelle wählten.

In den folgenden zwei Bildern demonstriert zunächst 52 8063 im Februar 1981 vor einem GmP, daß sie den nächsten - etwa  2 km entfernten - Haltepunkt Stedten sicher erreichen wird. Links im Bild liegt noch das Planum des vor ungefähr 100 Jahren existierenden alten Anschlusses zur Kali-Gewerkschaft. Der Abzweig befand sich etwa dort, wo die Zugmitte zu sehen ist. Man kann die Reste des Planums heute zwischen den Bäumen noch sehen. Und das ist auch die Stelle, an der ursprünglich das Anschlußgleis zum Kalkwerk Schraplau begann. Dieses lag südlich des jetziges Gleises und man kann an einigen Stellen noch das Planum ausmachen.

Hier ist es 52 8077, die am 08.09.80 ebenfalls vor einem GmP den Bahnhof Röblingen verlassen hat und dem nächsten Haltepunkt Stedten zustrebt.

Auch 52 6666 mußte ihren Sonderzug des Modellbahnverbandes nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Röblingen erst mal auf Touren bringen und so entstand dieses Foto am 03.10.87.

Etwas weniger romantisch sah es an der gleichen Stelle im Juni 1990 aus, als 111 025 einen Personenzug nach Querfurt führt. Die Lok der Baureihe 111 - eigentlich für den Güterverkehr vorgesehen und ohne Einrichtung für die Zugheizung - war nur in der warmen Jahreszeit und  nur ausnahmsweise mit den Personenzügen unterwegs. So gesehen, ist das Foto nicht so häufig.

Am 16.02.06 ist 298 054 auf dem noch betriebenen Reststück der Strecke unterwegs und hat eine Übergabe an das Kalkwerk Schraplau am Haken.

Von der anderen Seite sah das so aus. Im Mai 1980 kommt 52 8034 mit einem GmP und eilt dem nächsten Halt Stedten zu. Der Busch im Fahrwerk im linken Bild war natürlich Absicht...Es mußte dann auch noch ein Dia sein und beim Wechseln des Fotoapperates blieb der Tender auf der Strecke....

Mit der Übernahme der Betriebsführung durch die  Burgenlandbahn -einer Tochter der Deutschen Bahn AG - kamen die Triebwagen. Sie konnten die Einstellung der Strecke auch nicht verhindern. Ein solcher TW verläßt hier Röblingen im September 2002.
Am 03.09.82 bespannt 111 991 einen Personenzug nach Querfurt und röhrt an der Stelle, an der der Weg von der Neuen Siedlung zum Kupferhammer führte, durch ein Zwiebelfeld.


 
Dreimal die typische Zuggarnitur eines GmP, wie er täglich mehrmals fuhr. Oben führt 52 8034 zwischen Röblingen und Stedten im August 1980. Der erste Zugteil (2+1) ist für den Durchlauf nach Vitzenburg gedacht. Der zweite Zugteil (4+1) lief nur bis Querfurt. Dahinter meist Wagen für die Gerteidewirtschaft in Querfurt
 
(oben) oder Kesselwagen mit  Flugbenzin für den sowjetischen Militärflugplatz in Allstedt (unten). Auch Kohlenstaub -wagen waren ständiger Gast auf der Strecke. Es ist immer noch der verregnete 14.03.81. Man kann unten den langen Zug sehen, den 52 8077 zwischen Röblingen und Stedten befördert. Gleich wird der Zug
 
 
 
das Stellwerk B1 ereicht haben, Hier gab es einerseits einen einen direkten Übergang zur Werkbahn des Braunkohlen-werkes mit einer Brücke über die Weida. Andererseits konnte man von hier direkt in Richtung Halle fahren ohne in Röblingen Kopf machen zu müssen. Dazu gab es einen weiteren Abzweig beim Stellwerk Ar (Abzweig Röblingen) wo man die
 
Hauptstrecke wieder erreicht hatte.  In den beiden Bildern sieht man nun den Abzweig zur Werkbahn am ehemaligen Stellwerk B1. Die Werkbahn ist noch nicht elektrifiziert. Links kommt im Foto die noch heute im Museum Hermeskeil erhaltene Röblinger 58 1616 vorbei, wobei die Aufnahme aus dem Stellwerksfenster aufgenommen worden ist und rechts im Bild sieht man den Abzweig B1 in voller Schönheit. Beide Aufnahmen sind etwa von 1960.

Schön, daß Rudolf Rindelhardt sich die Mühe gemacht hat und auch mal die Bahnanlagen aufgenommen hat. Nachfolgende Generationen sind dann auch für solche Dokumente dankbar.

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rudolf Rindelhart
 
Stellwerk B1 im Zustand des 05. Februar 1983. Ich stehe hier beim Fotografieren auf dem Verbindungsgleis. Im linken Bild kommt von rechts die Strecke aus Röblingen. Im rechten Bild der Blick zurück.  Ganz rechts die Maste der Grubenfahrleitung (Gleichstrom) - in Blickrichtung Kupferhammer. Als ca. 8-jähriger Knirps konnte ich mit

meinem Vater mal auf diese Brücke gehen, auf der gerade eine Dampflok - es war eine G12 - entgleist war. Das Geschehen hat mich damals äußerst beeindruckt und es bleiben unauslöschliche Kindheitserinnerungen. Bis heute. Kehrt man deshalb nach fast 20  Jahren und nochmal nach über 40 Jahren hierher zurück ?
Im Januar 1981 bespannt 52 8098 einen Personenzug nach Querfurt und ist hier zwischen Röblingen und Stedten unterwegs. Links im Bild ist noch einmal das ehemalige Stellwerk B1 zu sehen.

Am 1.Januar 1981 fährt 52 8077 durch den großen Bogen und hat nach wenigen Metern den heutigen Haltepunkt Stedten erreicht.


In keiner Weise mehr wieder zuerkennen. Die gleiche Stelle, wie oben, nur 26 Jahre - am 06.07.07 - später.  298 320 müht sich mit einer Übergabe nach Schraplau. Dabei hat die Lok sicher keine Probleme mit der Last, eher hat die der Lokführer, der nicht sieht, wohin er fährt.  Von Profilfreiheit kann nicht die Rede sein und ein Sicherheitsgefühl bei der Deutschen Bahn kann dem Betrachter auch nicht unbedingt vermittelt werden.

 


 

Einen typischen Streckenabschnitt zwischen dem Haltepunkt Stedten und dem Bahnhof Schraplau befährt rechts im Bild 112 549 mit einem kurzen Personenzug am 24.01.83 und...
...nur wenige Meter weiter fährt 52 8077 am 1.1.81 an einer Gartenanlage vorbei. Im Hintergrund die ersten Häuser von Schraplau. 
 

28.Dezember 1979: Ich verfolge mit meiner 3,6 PS starken "Maschine" den GmP 68625 um 10:05 Uhr ab Röblingen. Zuglok ist die 52 8063. Hier kommt der Zug durch die Kurve vor Schraplau, wo es um 10:17 Uhr weiterging.  
 

Oktober 1991: 12 Jahre später. 112 489 fährt in die gleiche Kurve vor dem Bahnhof Schraplau ein.  Die Weichenverbindung führt in die Wagenübergabestelle des Kalkwerkes Schraplau. 16.02.06: 298 054 kommt von Röblingen und bedient die Anschlußbahn des Kalkwerkes Schraplau.

16.08.82. Unter ziemlichem Zeitdruck - ich weiß heute nicht mehr warum - haben wir eine Übergabe nach Schraplau in das Kalkwerk geschafft und konnte uns aussuchen, ob es eine 112 oder der Einzelgänger 111 991 sein sollte. Mir fiel die Entscheidung wirklich nicht schwer. Aber beim Umsetzen war echt nicht viel Zeit, so daß die Bilder nicht so ganz durchkomponiert sind... :-) Obwohl es bis dahin keine offiziellen Verlautbarungen gegeben hat, konnte man davon ausgehen, daß die Maschine zumindest bis zum Herbst im Bw Röblingen bleiben würde, da sie ja keine Zugheizung hatte und vor den Personenzügen nach Vitzenburg nichts nützte, wenn`s kalt war. 111991_schraplau_160882_c_b800.jpg (106829 Byte)


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