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Bahnhof Jakarta Kota Jakarta - Bandung
Bahnhof Jakarta Manggarai Ambarawa - Bedono
 
 
     
  Reiseeindrücke von der indonesischen Staatsbahn auf der Insel Java  
     
  Die  Zahnrad - Steilstrecke  Ambarawa - Jambu - Bedono  
       
 

Das man so etwas noch erleben kann. Im Jahre 2005. Eine Zahnradbahn in authentischer und dazu noch grandioser tropischer  Umgebung mit originalem Material. Vom Gedanken, dort mal mitfahren zu wollen und dem Pfiff zur Abfahrt  

 
       
 

vergingen 3 Monate voller Höhen, Tiefen und anderer Unwägbarkeiten, was den beabsichtigten Erfolg anging. Die Bahn liegt auch nicht vor der Haustür sondern auf der ungefähr 13 000 km entfernten indonesischen Insel Java, genauer gesagt in Zentraljava in einer relativ abgelegenen Gegend im Norden bei Ambarawa. Die Strecke ist das Reststück der ehemaligen Gesamtstrecke Yogyakarta - Magelang - Semarang. Der

 
       
 

Abschnitt Yogyakarta - Magelang wurde 1898 und der Abschnitt Magelang - Secang wurde 1903 eröffnet. 1905 erfolgte die Inbetriebnahme bis Ambarawa. Anfang der 1970er Jahre wurde die Strecke stillgelegt. Ein Wunder ist das nicht. Eine Strasse führt genau neben der Strecke entlang. Zwischen Yogyakarta und Magelang kann man beiderseits der Strasse noch Reste des ehemaligen Streckengleises erkennen. Die Reststrecke von Ambarawa bis nach Bedono wurde ab dem Jahre 1976 wieder reaktiviert und besteht zur Hälfte aus einem Steilstreckenabschnitt , der im Zahnradbetrieb befahren wird. Ambarawa beherbergt ein Eisenbahnmuseum

 
       
 

mit 21- teils deutschen - Lokomotiven. Davon später mehr. Man kann Züge mieten und muß sich dabei entscheiden ob man mit sogenannten Loris (links) oder mit einem Dampfzug (unten) fahren möchte. Die Kosten betrugen für den Dampfzug bei Vorbestellung Mitte Oktober 2005 noch 2 200 000 Rupia. Vor Ort kostete der Zug Ende Oktober 2005 aber 2 500 000 Rupia. Das sind etwa 227 Euro. Dafür erlebt man dann aber wirklich knapp 2 1/2 Stunden was Besonderes.

 
       
   
       
 

Wenn man selbst mitfährt, kann man natürlich keine Fotos an der Strecke machen. Das wäre zwar auch nicht schlecht gewesen, aber das Gesamterlebnis wurde dadurch nicht beeinträchtigt. Gefahren wird u.a. mit dieser Lok von Kessler. Von diesem Typ wurden 5 Loks hierher geliefert. Diese sollten später durch stärkere Typen ersetzt werden. 

 
       
 

Dazu kam es nicht, da das Verkehrsaufkommen  sich nicht erwartungsgemäß entwickelte. So blieben diese B 1` -Typen mit Zahnradantrieb hier stationiert. Die Lok mit der Nummer B 2503 aus dem Jahre 1902 bewältigte am 28.10.05 im stolzen Alter von 103 Jahren munter und scheinbar mühelos die Steigung mit einem Zug aus zwei Wagen. Der Heizer hat es sicher etwas anders gesehen bei 32 Grad. Es geht zunächst auf eher klapprigen Gleisen 4 km von Ambarawa

 
       
 

in 474 m Höhe bis zum 478 m hoch gelegenen Jambu durch den Urwald und durch Reisfelder . Dort schließen sich  5 km Steilstrecke mit ca. 62 ‰ Neigung bis nach Bedono - 711 m hoch gelegen - an.

 
       
 

Im Bild links hat der Zug gerade das Museumsgelände verlassen und rumpelt Jambu entgegen. Vom letzten Wagen aus sah das so aus. Es dauerte nicht lange, da strömten von allen Seiten die Kinder der anliegenden Häuser zusammen und holten sprintend den Zug ein. Nach kurzer Zeit hatten sich einige so auf den letzten Wagen geschwungen, daß man Angst haben mußte. Irgendwann war der Wagen fast voll und man fuhr bis Jambu wie selbstverständlich mit. Und als es in Jambu

 
       
 

an`s Rangieren ging um die Lok zum Schieben hinten an den Zug zu setzen, waren die Kinder gar nicht mehr zu halten. Zwischen Jambu und Bedono habe ich es mir auf der Lok "gemütlich" gemacht.  Am liebsten hätte ich selbst geheizt, aber das muss man wohl üben, wenn es isch ausschließlich um Holzfeierung handelt. Nach Verlassen des Bahnhofs Jambu  ging es über eine alte Stahlträgerbrücke sofort in den Zahnstangenabschnitt vorbei an Reisfeldern und durch kleine Dörfer .

 
     
       
 

Vor 100 Jahren hat es hier sicher nicht anders ausgesehen. Man erlebt beeindruckende Neigungswechsel und im Zahnradabschnitt ist der Heizer voll gefordert, die Lok mit Brennholz ständig bis unter die Feuerbüchsdecke zu heizen. Unten links ist Bedono, der derzeitige Endpunkt der reaktivierten Strecke erreicht und der Zug wird am Bahnsteig gleich zum Halten kommen. Oben angekommen ist der Tender fast leer und das Wasser alle. Die Lok fährt dann erst mal zum

 
       
 

Wasserfassen. Nach 30 min ist der Zug fertig für die Rückfahrt und rumpelt gemächlich wieder bergab. Auf der Rückfahrt war noch mal Gelegenheit zu einigen Fotos. So gut es eben ohne "Streckenkenntnis" ging , konnte ich mir paar Stellen ausssuchen um noch Fotos von  außerhalb des Zuges zu machen. Typische Landschaftsmerkmale sind hier Reisfelder und  Bananenplantagen, wie vor Jambu. Es gab auch hier überhaupt keine Schwierigkeiten mit den Fotos, da

 
   
       
 

eben mal nicht bis zu 70 Touristen im Zug waren und beim Unterwegshalt gleichzeitig durch das Gelände gesprungen sind. Ein Nachteil war aber schon, daß man während der Bergfahrt keine "Fotostops" einlegen konnte. Aber bei aller Liebe, das konnte man nun wirklich nicht verlangen, denn die Maschine lief an der Leistungsgrenze.

 
   
       
 

Bergab konnte ich`s mir dann aussuchen, wo die Fotohalte sein sollten. Da fehlte zwar die Stimmung aber ein Erlebnis war es trotzdem und man kann es wirklich empfehlen. Es gibt in dem Museum auch andere Lokomotiven und Wagen, aber alles geht nicht auf einmal...

 
         
 

 
       
     
       
 

Im Museum steht eine Reihe interessanter Maschinen, die später hier vorgestellt werden sollen.

 
     
 

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  text und fotos, falls nicht anders erwähnt   ©    hans-peter waack dresden     letzte bearbeitung 06.03.10   home