Pufferküsser, Nietenzähler und Warmwasserbereiter  
  oder:  
  Typen, mit denen es Frauen nicht leicht haben Teil 1  
     
 

Goethes frühe Erkenntnis, dass der Umgang mit Frauen das Element guter Sitten ist, sollte uns veranlassen, beim Lesen das eine Auge zuzudrücken, das andere aber wach zu halten ...

 
 
 
   
 
 
 

Der Mann soll drei Dinge tun. Einen Sohn zeugen, ein Haus bauen, einen Baum pflanzen, ein Buch schreiben, zehn Gebote befolgen, Zeugnisse unterschreiben und - meinetwegen - den Rasen mähen. Von Abwaschen, Betten machen, Staub saugen, Fensterputzen und Wäsche aufhängen hat keiner was gesagt. Das  ist richtig. Er braucht 

 
       
 

Freiraum für den Jagdtrieb, den kann man nicht einfach wegwaschen, wegsaugen, wegputzen und aufhängen gleich gar nicht. Nicht jeder wohnt ja in einer großen Stadt, wo er diesen Trieb zwischen den Ampel - Rotphasen ausleben kann. Sie jagen also durch das Land und erlegen (!) Lokomotiven. Das ist schon deshalb fragwürdig, weil Lokomotiven weiblich sind ...

 
 
 
   
 
 
 

Das ist das Problem für viele Frauen. Für manche ist das Problem damit, dem Vernehmen nach, auch gelöst - zumindest stundenweise. Man kann nichts dagegen machen, höre ich sie jetzt sagen. Sie haben da ein bisschen Recht. Jemand muss zu Hause auf Sohn, Haus, Baum, Buch und Rasen aufpassen. So fühlen sie sich wichtig und stören nicht, wenn er - mit Fotoapparaten behängt - wieder und wieder abhaut und "orient" - 

 
     
 

roten Lokomotiven mit Lätzchen (!) hinterher jagt oder vorgibt, das zu tun. Haben sie eine Vorstellung, welche Gefahren auf ihn lauern an den Bahnübergängen und Bahnsteigkanten usw. ? Ahnen sie etwas von den Signalen, die von freilaufenden Rotkäppchen ausgehen ? Wissen sie, wie man als Frau reagiert, wenn er sich selbst gewählte Ziele ( ... heute will ich mal versuchen, die Rote zu kriegen oder die mit den großen Ohren ... ) auferlegt ?

 

Denken sie, dass sie machtlos auf dem Sofa sitzen bleiben müssen, wenn er selbiges viel öfter verlässt, als es ihnen lieb ist ? Ich würde die Fragen nicht unbedingt und vorschnell mit Ja oder Nein beantworten. 

       
 

Er folgt seinem entwicklungsgeschichtlich eingeprägten Trieb. Manchmal gleitet dieser eben ab und verfängt sich zwischen zwei Schienen. Wenn da nicht mal eine Weiche kommt, oder ein Prellbock, ist man da ewig gefangen. Da sollten sie schon ein bisschen wissen, was draußen auf der Jagd vorgeht. Über eines sollten sie sich als Frau/Freundin/Geliebte eines Pufferküssers, Nietenzählers oder Warmwasserbereiters ( die hübschen Begriffe haben die nämlichen übrigens selbst erfunden) von Anfang an im Klaren sein: Das gefestigte Bild der idealen Partnerin, die ihm ständig ein Wagenrad hinterher trägt oder die Weiche stellt und damit die Richtung vorgibt, aber doch in geeigneter Weise mit einer Fußfessel angekettet ist - siehe nebenstehendes Bild - werden sie wahrscheinlich nie erreichen. Aber vielleicht wollen sie das auch gar nicht ? :-) Man kann die Restzeit - ich meine die Zeit, in der er die Fotoapparate unwillig abgelegt hat, erträglich gestalten, wenn Frau vorbereitet ist. Hier steht, wie es geht.

 
     
   
 
 
  text und fotos, falls nicht anders erwähnt   ©    hans-peter waack königswinter     letzte bearbeitung 24.02.13   home