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Geschichten von der Prager Polizei
 
   
   
     
   
     
  Geschichten von der Prager Polizei - eine wahres Drama  
 
 
   
 
 
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Prag. Perle an der Moldau. Goldene Stadt. Einiges vom Gold ging im Sozialismus verloren. Neues wird von Touristen in die Stadt getragen. Das muss auf finanztechnisch integre, abgabenfreie Weise diesen Touristen aus der Tasche gezogen und so verteilt werden, dass es nicht erst im Sumpf des Stadtsäckels versickert. Jedes Mittel scheint recht. Da ist zum Beispiel das Parken in der Stadt - ein Glücksspiel. Es wurde die Idee geboren, aus Blech Gold zu machen. Das ist nichts Neues in der Tourismusbranche. 

 
       
 

Die Prager Taxifahrer tun es und haben keine Skrupel. Die haben sich bei der Touristenabzocke gar zu blöd bis gewalttätig angestellt, so dass die Welt darüber spricht.  Die Nepper und Schlepper tun es. Wem sie letzten Endes langfristig einen Gefallen tun, bleibt ihr Geheimnis.

 
       
   

Die Stadtoberen, auch das kann man erkennen, tun einerseits viel, um die Touristen in die Stadt zu locken. Eine geheimnisvolle Macht tut aber offenbar alles, damit sie nicht wiederkommen. Die Stadtoberen bezahlen aber doch diese geheimnisvolle Macht ... oder ... bezahlt die geheimnisvolle Macht die Stadtoberen...? Der Kampf ums goldne Prag ist voll im Gange. Aufpassen und Augen auf.

 
 

 

 
 

Das Begehr waren ein paar Fotos der alten Straßenbahnen und ein Rundgang durch die Stadt, beides lässt sich wunderbar verbinden. So beginnt die Geschichte in der Strasse Opletalova nicht weit vom Hauptbahnhof, in die das Auto vom Sonnabend - Mittag - Touristenverkehr irgendwie hinein gespült wurde. Damit man nicht zum Goldklümpchen wird, ist das wichtigste ein sicherer Parkplatz. Die Angriffe aus dem Prager Untergrund auf unschuldige Autos sind legendär. Am Tag verschwinden 30 Autos, hört man. 

 
       
   

In dieser Strasse gibt es eine Polizeiwache der Městská policie - ( die andere Polizei ! ), offenbar eine Abteilung der geheimnisvollen Macht. Davor stand zufällig ein der englischen Sprache mächtiger und freundlicher Polizist. Der nahm auf Nachfrage nach einer Parkmöglichkeit die Einweisung in eine Parklücke auf dieser Strasse höchstpersönlich vor. Was auf den Schildern steht, blieb trotz Grundkenntnissen der tschechischen Sprache unbeachtet - ein schwerer Fehler.

 
 

 

 
 

Man erfährt vom Ordnungshüter, dass die blau umrandeten Parkflächen an den Wochenenden zum Parken freigegeben sind. Ein guter Tip. Man wundert sich noch, dass soviel Platz ist. Es ist noch früh am Tag. Das wird noch voll, erklärt der Polizist. Aha. Es kostet nichts. Es gibt auch keine Parkscheinautomaten. Wie schön, die Sache war geklärt. Man ist fasziniert von dieser Stadt, von Farben, Flair ... und Formen, wie hier am Hauptbahnhof, als 749 006 auf Abfahrt wartet.

 
749 006 am 07.04.07 in Prag h.n.
       
 

Es  läuft sich leicht durch Karlchens Tore und über Brücken. Man steht am Wasser, das sich Moldau nennt. Man sieht den Dom, die Burg. Das heißt kleine Seite, obwohl die groß geraten ist. Prag ist `ne tolle Stadt, ganz ohne Zweifel. Sie braucht den Vergleich mit anderen Metropolen nicht zu scheuen. Das Bier ist billig. Eins ist erlaubt, wegen Null-Promille. Die Welt scheint in Ordnung. Auch Straßenbahnen aus der Schmiede ČKD fuhren vor die Linse. Beim Schlendern über Wenzels Platz und auf dem Weg zur Moldau entstanden Aufnahmen von den alten Bahnen, wer weiß, wie lange die noch fahren bei manchmal 40 Jahren auf dem Buckel. Amerikanern, Koreanern und Japanern spielt man Old Europe vor. Mit jeder Menge Nepp. Ein großer Teil der jungen Russen, in Massen eingefallen, gebraucht die Stadt als Bühne ihrer dümmlich-arroganten Geltungssucht. Die Stadt ist rammelvoll, man kann vom Wenzelsplatz zur Karlsbrücke kaum noch laufen. 

 
Linie 24 am 05.05.07 Prag Nähe Haltestelle am Jindřisšká-Turm
     
   
 
 
   
 
 
 

Man lässt die alte Straßenbahn zum Spaße fahren, wie diese in der Nähe der Oper. Mit ungefähr 5 Euro ist man dabei. Noch was fällt auf. Der Schilderwald aus Halteverbotsschildern. Der Schilderhersteller muss sich die Hände gerieben haben, als Prag den Auftrag erteilt hat. Die gelten aber trotzdem nur für kleine Autos. Für große Schwarze nicht.

 
05.05.07
 

 

 
 

Der Hintergrund ist fast immer fotogen in Prag. So kam ein neuer Straßenbahnzug gerade recht, als der Weg an der Oper entlang führt. Was für ein Kontrast.

 
05.05.07
 

 

 
 

Und hier am Wenzelsplatz. Die Tatras sind noch zahlreich unterwegs. Im Vergleich zur Taxigilde eine preiswerte Alternative. Aber man weiß ja nicht, wohin die fahren und wo lang. Also, alles zu Fuß, nur kein Taxi, damit man nicht über`s Ohr gehauen wird. Nach paar Stunden reicht es dann erst mal. Man muss nicht alles hier und jetzt erkunden. 

 
05.05.07
 

Die neue Autobahn A 17 verlockt zu weiteren Besuchen. Vom Aufschlag der Autobahngebühr für eine halbfertige Trasse auf tschechischer Seite auf die Frühstückskosten in Prag war bei der Durchpeitschung des Trassenverlaufes im Dresdner Süden durch die sächsischen Politiker nie die Rede. Das war bis hierher nun der vergleichsweise uninteressante Teil des Pragbesuches an diesem Tag...

 
 

 

 
 

Daran änderte auch die Aussicht auf den Altstädter Brückenturm nichts. 

Wie man sich denken kann, war das geparkte Auto weg. 

Man kann im Dreieck springen, es bleibt weg. Zum vermeintlichen Glück ist da ja direkt neben dem ehemaligen Parkplatz die Polizeiwache.

 
05.05.07
     
 

Es dauert 30 sec und ein ebenfalls junger Mann in schicker Uniform weiß sofort, worum es geht, fragt noch mal artig nach Typ und Farbe um dann ganz ungeniert zu sagen ... das haben wir entfernt. Alle folgenden Diskussionen bleiben erwartungsgemäß fruchtlos. Es sei denn, wir wüssten den Namen von dem jungen hilfsbereiten Polizisten. Man hatte sofort einen Plan mit dem neuen Parkplatz parat.

 
     
 

Man gab den Rat, mit dem Taxi zu fahren. Beim Verlassen des Polizeibüros schwenkt im richtigen Moment auf den vormals von einem deutschen Auto besetzten  Parkplatz - man ahnt es - ein Taxi ein. Wir haben das bereitgestellte Taxi nicht genommen, die Luftlinie betrug nur 1 km. Das bedeutet in der Prager Altstadt allerdings nichts. Nach einsetzendem Wolkenbruch und noch 500 m Luftlinie war dann doch ein Taxi die letzte Möglichkeit. Der Fahrer kannte die Strasse nicht, nach Angabe des Polizeitouristenautoentsorgungsplatzes ging ihm ein Licht auf. Er nahm 5 Euro.

 
     
 

Wir erreichten den Polizeitouristenautoentsorgungsplatz an der Moldau, besser gesichert als die DDR-Westgrenze. Ohne Wenn und Aber kostete das Auslösen des Autos 1450 Kronen. Der offizielle Umrechnungskurs war 30 Kronen für 1 Euro. Wer hat bei der Abreise noch soviel Kronen in der Tasche ? Macht nichts. Visa und Master war möglich. Die Master - Card gefiel dem im Trainingsanzug hinter dem Schalter sitzenden Polizisten nicht. Er wollte eine richtige Master - Card, was immer er meinte. Nach 3 Versuchen funktionierte die richtige Master - Card - natürlich - nicht und er wollte Bargeld. In Kronen. Er empfahl zum Umtausch das Hotel "Merkur", 300 m entfernt. Die Alternative Geldautomat war 1km entfernt. Mittlerweile waren 90 Minuten vergangen. Es reichte. Die Dame im Hotel schien gewartet zu haben und wechselte zu einem katastrophalen Kurs aus der privaten Geldbörse. Ohne Quittung ... 

Nach Rückkehr zum Polizeitouristenautoentsorgungsplatz überwanden wir den 1. Sicherheitszaun und gerieten an den 2. Sicherheitszaun mit Fensterchen, an dem wir aufgefordert wurden, die fällige Parkstrafe von 500 Kronen zu zahlen. Ein Sonderpreis, 2000 Kronen wären möglich. Kartenzahlung prinzipiell möglich... Er empfahl das Hotel " Merkur" usw ... Nach 2 Stunden hatten wir das Auto wieder. Auch wenn`s nur  2 Stunden weg war, merkt man, wie schön es ist, wenn man`s hat :-)

 
       
 

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Weltweit haben wir solche Arroganz und durch völlige Unverhältnismäßigkeit der Mittel gekennzeichnete "Gastfreundschaft" und Irreführung durch die Polizei, für die sich die Prager schämen sollten, noch nicht erlebt. Selbst im letzten asiatischen Winkel nicht. Die Strukturen funktionieren offenbar perfekt und natürlich sind wir nicht blauäugig zu glauben, etwas ändern zu können. Es verdienen viele Leute mit und der Filz ist nicht aufzulösen. Wir haben nicht zuviel Zeit, das aufzuschreiben. Es sollte ein Bericht mit Bildern zu Eisenbahn und Straßenbahn in Prag werden. Möge das Geschriebene die Aufmerksamkeit der motorisierten Prag-Besucher schärfen. Es gibt große schwarze Autos im Halteverbot. Dem nachzugehen, ist keine Zeit. In ruhigen Nebenstrassen lässt sich mehr verdienen. 

 
       
  Damit das nicht passiert, achte man bissl auf die Linien:  
       
 
 
Morgens von 6 - 8 frei, dann nur Bewohner und Geschäftsinhaber.  
       
 
 
Parkgebühr am Parkautomat, Höchstparkdauer 2 Stunden.   
       
 
 

Parkgebühr am Parkautomat, Höchstparkdauer 6 Stunden. Eventuell werktags ab 19:00 und am Wochenende kostenlos, da würde ich mich nicht drauf verlassen :-), aber es gibt ohnehin nicht viele grüne Linien ...

 
 
 
   
 
 
  text und fotos, falls nicht anders erwähnt   ©    hans-peter waack königswinter   letzte bearbeitung 12/2013   home