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Gotthard-Basistunnel
 
   
   
     
   
     
  Gotthard-Basistunnel zwischen Erstfeld und Bodio  
 
 
   
 
 
 

Noch schlängeln sich die Züge in Richtung Italien durch die Schweizer Berglandschaft. Den Reisenden, der was erleben will, stört es nicht, die Schweizer Bahn sieht das anders, denn der liebe Gott hat dummerweise 

 
 

genau dort, wo die Schweizer Bundesbahn SBB heute eine Bahnstrecke betreibt, die ihr viel zu kurvig und steigungsreich ist, einen riesiges Gebirgsmassiv fallen lassen oder vergessen ? Jedenfalls stört der Berg mittlerweile mächtig. Es dauert auch manchem Reisenden, der es eilig hat und der Bahngesellschaft sowieso einfach zu lange, wie sich die Züge durch das Gebirge quälen und laut ist es auch. Die SBB interessiert dabei heute offensichtlich nicht mehr, dass es aber genau das Erlebnis Gebirge ist, das die Strecke bei dem Reisenden, dem der Weg das Ziel ist, so interessant macht. Eine Bahnfahrt über die Gotthardstrecke dürfte immer noch zu den ganz großen Erlebnissen gehören. Die andere Spezies wird in Zukunft, wenn die Züge mit bis zu 250 km von Zürich nach Mailand durch den Tunnel jagen, gar nicht merken, dass es gerade 57 km lang um den Zug dunkel war, wenn sie denn vom elektronischen Notizbuch mal aufschaut. 2016 etwa wird das sein. Noch ist also etwas Zeit, sich die alte Gotthardstrecke mal anzusehen. 

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Karte Gotthardbahn aus Wikipedia:
Urheber Dietler, Hermann in Röll, V. Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914
 

 

 
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Die ist einfach nur grandios, davon kann oben stehende Karte nur eine Ahnung vermitteln. Deshalb wenigstens noch paar Fotos aus Wassen. Das ist der Abschnitt mit der bekannten Kirche und den Brücken. Im Berg ziehen die Züge zum Höhengewinn Kreise und befahren Kehren. Auf den Fotos sieht man das natürlich nicht, aber man kann es ahnen, wenn man weiß, dass die nächsten Aufnahmen alle von einer Stelle am gegenüberliegenden Hang 
Dieses und alle anderen Fotos dieser Seite entstanden bei Wassen am 29.07.08

 
 

 

 
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entstanden sind. Ist das schön ? Aus Sicht der Besucher und Touristen ganz sicher. Und aus eisenbahnfotografischer Sicht natürlich auch. So schön, wie das um Wassen auch  aussieht, die Schweizer Einwohner, hört man, stört das sehr. Der Lärm, den der Straßenverkehr von der Autobahn erzeugt, ist abersicher viel stärker. Der Lärm von der Bahn ist zwar nicht ganz so groß, aber immer noch zuviel für die empfindlichen Schweizer. Der steigende 

 
Da kommt ein Zug ...
       
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Güterverkehr über die Alpen hat aber ohne Zweifel Ausmaße angenommen, dass neue Lösungen her müssen. Ein Tunnel musste her. Man hat deshalb im Jahre 2002 angefangen, einen Gotthard - Basistunel von Erstfeld über - genau genommen unter - Amsteg, Sedrun und Faido bis nach Bodio im Tessin zu bohren und zu sprengen. Neben dem nördlichen Anfangspunkt mit dem Los Erstfeld gibt es weitere Zwischenangriffe in Amsteg, Sedrun und Faido, 

 
... hier kommt immer noch der gleiche Zug, der auf dem Weg zur Brücke oben links ist ...
       
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um den Tunnel in vertretbarer Zeit fertig zu haben. Nun kann man den Schweizern nicht nachsagen, dass  die keine Tunnel hätten, aber der Gotthard - Basistunnel stellt alles in den Schatten mit 57 km Länge. Es gibt schon einen 

 
... auch hier, immer noch der gleiche Zug ... ... und hier auch immer noch der gleiche Zug ...
       
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Gotthard -Tunnel für die Eisenbahn, aber da müssen die Züge auch erst mal hinauf nach Göschenen im Norden oder nach  Airolo im Süden.

 
... immer noch der gleiche ... Zug ... :-) ... anderer Zug :-) ... aber gleiche Strecke ...
       
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Im Bild ein Güterzug, der mit immerhin 4 Maschinen bespannt und gerade aus diesem Tunnel gekommen ist. Aufgenommen in Göschenen mit der Lok 11322 am 29.07.08. 

 
       
 

2002 begann man zunächst mit der Installation der Anlagen. Im Tunnel arbeiten heute bis zu 300 Leute Tag und Nacht. So kommt man - in Erstfeld - etwa 17 m vorwärts am Tag. 2008 ist etwa 70 % der zukünftigen Gesamtlänge ausgebrochen. 
Der Tunnel wird - aus der Sicht des Jahres 2008 - im Jahre 2016 - geplant war ursprünglich 2013 - zur Verfügung stehen. Soweit ist es aber noch nicht, denn noch bohrt sich Heidi, wie die Bohrmaschine auch genannt wird, durch das Gotthardmassiv. Und Heidi hat`s nicht leicht. Wie das so ist bei weiblichen Wesen, die mit dem Kopf unbedingt durch die Wand wollen, sie schaffen es, denn sie machen Druck und lassen nicht locker - aber es dauert.  

 
 
 
   
 
 
 

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Im Dezember 2007 begann man mit dem Bau der Oströhre in Richtung Amstetten. Am 27.07.2008 konnten wir die Tunnelbaustelle mal privat besichtigen. Unter fachkundiger Führung und ausgerüstet mit Selbstretter und Gehörschutz sowie zweckentsprechender Kleidung stiefelten wir los in den damals schon 1,8 km langen Tunnel. Man kann den Tunnel auch offiziell anlässlich geführter Begehungen besichtigen, deren Termine man im Infozentrum der AlpTransit erfragen kann. Vor der Einfahrt steht die Schutzpatronin der Tunnelbauer, die heilige Barbara. Obwohl wir nicht auf höhere Kräfte vertrauen, kann es nicht verkehrt 

 
       
 

sein, gedanklich die Hoffnung auf fröhliche Wiederkehr auszudrücken. Den Stand des Tunnelbaues im Jahre 2007 kann man links sehen. Mit etwas Glück fährt gerade ein Betontransportzug bis zur Bohrmaschine, dem man einen Mannschaftstransportwagen beigegeben hat. Mit diesem Zug gelangten wir in ca. 5 min bis zum Km 1,84. Das ist viel besser, als in Gummistiefeln fast 2 km 

 
       
 

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zu laufen, das kann ich aber versichern :-) Und das ist der Tunneleingang in Erstfeld. Hier bereitet man die Tunnelbohrmaschine vor. 450 m lang mit Nachläufern, 9,58 m Bohrkopfdurchmesser. 63 Schneidringe mit je 26 Tonnen Andruckkraft, die eine installierte Leistung von 3500 kW erfordern. 

 
© Foto: AlpTransit Gotthard AG mit freundlicher Genehmigung
       
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Die Bilder zeigen die Röhren in Erstfeld, sowie die westliche Röhre von innen. Man sieht die Kanäle für  die Bewetterung. Ohne die geht es nicht, sonst würde man im Tunnel kaum Luft holen können und die Temperaturen würden noch weiter 

 
       
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steigen. Die liegen bei 30 -35 Grad. Die gesamte Tunnelanlage ist so gut beleuchtet, dass Fotos ohne Blitz mit Belichtungszeiten von  1/10 bis 1/20 sec bei fast offener Blende bei 800 ISO gelingen. Von der Tiefenschärfe konnte man bei 

 
       
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den kleinen Blendenwerten nun keine Wunder erwarten. Das Licht kam mir aber sehr gelegen, denn mein Leitzahl 54 - Blitz ruhte trocken und warm auf der heimischen Schreibtischplatte. So entstanden die Bilder von der Lokomotive (Schöma) und vom Betontransportzug, der im Bild gerade an der Tunnelbohrmaschine angekommen ist also ohne Blitz. Die Beton - Container des Zuges werden unter dem so genannten Nachläufer entladen und mit ...

 
       
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... einer Einschienenhängebahn (Monorail) zur Betonspritzanlage für die Tunnelwand im vorderen Teil des Nachläufers gebracht. Wenn man es bis dahin auch schon als laut bezeichnen konnte, nun wurde es richtig laut. 

 
       
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Die nächsten Bilder zeigen links das Ende des Nachläufers ..., 

 
       
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 ... den für die Betonierung der Tunnelsohle vorbereiteten Abschnitt, ... 

 
       
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... die Betonspritzanlage  für die Tunnelwand und den unmittelbaren Bohrkopf, der sich dreht. Bemerkenswert ist die unglaubliche Glätte der Tunnelwand nach dem Bohren und die Hitze und die 

 
       
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Lautstärke hier unten. Auf dem zu Fuß eingeschlagenen Rückweg bemerkt man Stellen, an denen später die Querverbindungen ausgebrochen werden. Beim Sprengen werden Reifen gegen den Staub eingesetzt.

 
     
 

Die Eröffnung des Tunnels ist nach gegenwärtiger Planung für Dezember 2017 vorgesehen. Die Züge von Zürich nach Mailand werden dann in ca. 13 min durch den Tunnel rauschen. Man spart 1 Stunde auf der Gesamtstrecke.

Am 16.6.2009 wurde nach 18 Monaten die Oströhre zwischen Erstfeld und Amsteg mit 7,2 km geschafft. 

 
 
 
   
 
 
  text und fotos, falls nicht anders erwähnt   ©    hans-peter waack dresden     letzte bearbeitung 06.01.11   home